Berliner Südosten Radtour am Wasser: Start/Ziel Treptower Park entlang der Rummelsburger Bucht, Wuhletal, Müggelsee, Gosener Kanal, Seddinsee, Dahme und Spree.
Einen wunderschönen, sonnigen Tag im Dezember habe ich genutzt für diese Berliner Südosten Radtour am Wasser. Ähnlich wie die Havel-Wannsee-Region im Berliner Südwesten hat auch der Berliner Südosten eine herrliche Fluss- und Seenlandschaft zu bieten: Der Müggelsee ist der größte der Berliner Seen und wird von der Spree durchflossen, die hier „Müggelspree“ heißt. Der Seddinsee und der Lange See in Schmöckwitz werden von der Dahme gespeist.
Dieses Seen-Dreieck nahm ich als Planungsgrundlage für eine Fahrrad-Rundtour als Mikroabenteuer aus der Stadt heraus, die bis auf den Abschnitt am Anfang Rummelsburg-Kaulsdorf und den Abschnitt gegen Ende durch die Wuhlheide fast komplett an Wasser entlang führt. Das Ergebnis ist diese Berliner Südosten Radtour am Wasser.
Inhalt
Dauer und Schwierigkeitsgrad
Einige Abschnitte der Berliner Südosten Radtour am Wasser befinden sich auf offiziellen Radwanderwegen: Der Tangentialroute TR4, dem Spreeradweg und dem Dahmeradweg. Damit ich direkt am Wasser entlang radeln konnte, habe ich jedoch auch viele Wanderwege verwendet, die zwar gute Untergründe haben, aber teilwese ungeteert sind. An schönen Tagen konkurriert man hier zudem mit vielen Fußgängern. Ein paar Schleichwege auf Waldwegen und zwei kurze Abschnitte auf stärker befahrenen Autostraßen – aber immerhin mit Radwegen – machen das Ganze dann zu einer Rundtour.
Komplett eigenständige Orientierung mit GPS ist erforderlich.
Somit würde ich den Schwierigkeitsgrad insgesamt als mittel einstufen. Für die 67 Kilometer habe ich bei gemütlichem Tempo mit vielen Fotostopps etwa 5,5 Stunden gebraucht.
Da man sich die ganze Zeit über im BVG-Verkehrsnetz bewegt, kann die Tour fast beliebig unterbrochen werden.
Start und Ziel: Treptower Park
Start und Ziel meiner Berliner Südosten Radtour am Wasser ist der S-Bahnhof Treptower Park. Über die Rummelsburger Bucht geht es durch das Wuhletal, die Müggelspree und den Müggelsee entlang. Weiter am Gosener Kanal, ein ganz kurzes Stück in Gosen am Seddinsee durch Brandenburg, dann weiter am Seddinsee bis nach Schmöckwitz. Hier den Langen See und die Dahme hinauf wieder in die Stadt hinein und schließlich der Spree entlang wieder zum S-Bahnhof Treptower Park.
Vom Treptower Park nach Kaulsdorf
Der erste Abschnitt der Berliner Südosten Radtour am Wasser führte mich zunächst auf der „Südspange“ TR4 über die Spree und Stralau die Rummelsburger Bucht entlang. Dann erst mal weg zum Wasser, um zum Wuhletal zu gelangen. Autofreie Wege neben den Schienen am Tierpark vorbei brachten mich bis nach Biesdorf, wo ich den TR4 verließ und weiter den Schienen folgte. Nach dem U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz war es auch wieder ein netter, autofreier Weg, am Friedhof Biesdorf entlang, und schon hatte ich das Wuhletahl erreicht und war wieder am Wasser.
Durch das Wuhletal zur Müggelspree
Nun folgte ich auf meiner Berliner Südosten Radtour am Wasser bis nach Köpenick dem Wuhletalweg entlang der Wuhle. Den oberen Tal dieses Wanderwegs kannte ich schon von meiner Wanderung auf die Ahrensfelder Berge. Obwohl auf Fußgänger ausgelegt, ließ er sich sehr gut radeln. Ein paar Mal musste ich die Uferseite wechseln. Sehr schön fand ich die Stimmung am Wuhlebecken. Auch sonst ist das Ufer größtenteils schön gestaltet und unbebaut.
Erst kurz vor Ende am Forum Köpenick musste ich mal kurz weg vom Wasser und nahm einen Schleichweg über den Parkplatz, dann ging es noch einen Abschnitt wieder am Ufer entlang.
Nun bog ich vor der Alstadt auf die Friedrichshagener Straße, um zur Müggelspree zu kommen. Ans Wasser gelange ich wieder nach der Salvador-Allende-Brücke.
Wer die Altstadt Köpenick mitnehmen möchte, kann einfach geradeaus weiterradeln. Allerdings muss man dann entweder die Wendenschloßstraße entlang, die aktuell keinen Radstreifen hat, oder nach der Altstadt den Spreeradweg nehmen, der aber nicht an der Müggelspree entlang führt. Da die Alstadt extrem verkehrsüberlastet ist, finde ich das zum Radfahren aber eh nicht so spannend.
Müggelspree und Müggelsee
Mittlerweile war die Sonne komplett aufgegangen. Der nächste Abschnitt meiner Berliner Südosten Radtour am Wasser führte die Müggelspree entlang zu einem großen Teil bewaldet und auf Erdweg, der auf Fußgänger ausgelegt ist. Ich fand ihn aber breit und eben genug für gemütliches Radeln mit unbezahlbaren Blicken übers Wasser. Ein fantastischer Rundumblick bot sich dann am Spreetunnel, wo der Müggelsee beginnt.
Nun weiter einmal komplett den Müggelsee entlang. Erst auf der Müggelspreepromenade, die sich bis auf ein kurzes Stück am Anfang beradeln lässt und breit ausgebaut ist. Nach dem Anleger des Hotels Müggelsee wird es stärker bewaldet und der Pfad wird schmaler, sodass es mit vielen Fußgängern schnell eng wird. Sehr fahrradfreundlich ist zwar der parallel verlaufende Spreeradweg, der aber null Aussicht auf den See bietet. Auf diesen stieß ich daher erst am Ende des Müggelsees beim Kleinen Müggelsee, denn im weiteren Verlauf kann man leider nicht direkt an der Müggelspree weiter, sondern es geht durch den Wald.
Kurz vor Erkner nahm ich einen kurzen Schleichweg, der mich zum Gosener Kanal führte.
Gosener Kanal und Seddinsee
Nun folgte der für mich besonderste Abschnitt meiner Berliner Südosten Radtour am Wasser, da ich hier am Rand des Berliner Stadtgebiets auf eine großartige Wasserlandschaft stieß. Der Gosener Kanal ist kaum frequentiert. Ein schmaler Erdpfad führt an ihm entlang, der sich aber schon gut mit meinem Trekkingbike beradeln ließ.
Nach einem ganz kurzen Stück über die Landstraße und eine Brücke nach Gosen hinein, ging es nun bis zum Ortsende vielleicht einen Kilometer durch Brandenburg. Direkt am Ortsrand entlang führte mich ein netter Wanderpfad zu einem herrlichen Rastplatz am Ufer des Seddinsees.
Danach folgte ich dem Fischersteig, anfangs ein Trampelpfad zwischen den Grundstücken entlang. Schließlich wieder auf der Straße zu einer schönen Badestelle mit großer Liegewiese.
Schon war ich zurück in Berlin und folgte dem Uferweg durch den Wald bis zur Mündung des Oder-Spree-Kanals. Hier bot sich wieder ein fantastischer Rundumblick, bevor es weiter den Kanal entlang ging. Der ist deutlich frequentierter als der Gosener Kanal.
Über die morsche Schmöckwitzwerder Brücke muss man das Rad schieben. Nächstes Jahr soll sie neu gebaut werden und wird dann auch fahrradfreundlicher sein.
Nun fuhr ich auf der gegenüberliegenden Seite wieder das Oder-Spree-Kanalufer entlang, wo der Weg allerdings zunächst eher ein Trampelpfad ist, bis zum kleinen Hafen von Schmöckwitz. Um eine Treppe zu vermeiden, das allerletzte Stück nicht mehr direkt am Wasser, und über die Schmöckwitzer Brücke in den Ort hinein.
Die Dahme entlag zur Spree und durch die Wuhlheide
Den folgenden Abschnitt der Berliner Südosten Radtour am Wasser ging es die Dahme entlang. Auch wenn das der unspannendste Abschnitt war, weil man das Wasser nicht so oft sieht, gab es viel zu entdecken wie etwa die schicke Neugestaltung des Uferareals bei der Mündung des Teltowkanals, oder den hochherrschaftlichen Teil von Schmöckwitz.
In Schmöckwitz verließ ich den Dahmeradweg erst mal wieder, weil er neben der Landstraße entlang führt. Ich nahm stattdessen einen Schleichweg durch den Wald, der allerdings auch keinen Blick auf das hier komplett bebaute Ufer erlaubt.
Am Ortsende traf ich wieder auf den Dahmeradweg und fuhr durch die schicke Siedlung mit vielen Villen. Erst nach dem Ortsende gab es dann wieder Wasserblick auf den Langen See.
Am Strandbad Grünau war es damit dann auch wieder vorbei und es ging den Rest der Dahme durch die beschauliche Vorstadt mit nur gelegentlichen Möglichkeiten, das Wasser zu sehen. Ich verließ dann den Dahmeradweg auch wieder, weil man dazu mit der Fähre F12 übersetzen müsste, aber dann auch nich am Wasser radeln kann.
Zurück in Köpenick, nach Überquerung des Teltowkanals und Passieren der Dahmemündung in die Spree, ging es endlich wieder ein bisschen zum Wasser auf schönem Uferweg (Europaradweg R1) mit Blick auf die Köpenicker Altstadt.
Nach der Wilhelm-Spindler-Brücke verließ ich den R1, weil er einer stark befahrenen Straße folgt, und durchquerte stattdessen den Volkspark Wuhlheide auf gutem Radweg. Der hintere Teil wird von Pipelines durchzogen, sodass ich um zur Minna-Todenhagen-Brücke zu gelangen einen kurzen Abschnitt auf die Landstraße musste. Am Ende der Brücke ging es direkt in den Plänterwald hinein.
Geduldigeren Menschen sei empfohlen, zur Vermeidung der Landstraße im Volkspark Wuhlheide dem R1 zu folgen, auf den man im Park wieder stößt. Dieser lotst einen zur Fähre F11 und man kommt direkt im Plänterwald an.
Plänterwald und Treptower Park
Das letzte Stück meiner Berliner Südosten Radtour am Wasser brachte mich durch den Plänterwald und Treptower Park wieder zum S-Bahnhof Treptower Park zurück. Auch hier folgte ich nicht dem R1, sondern fuhr viel schöner alles direkt am Ufer entlang und an der Insel der Jugend vorbei. Der Weg ist zwar breit und gut, aber man teilt ihn sich mit den Massen der naturbedüftigen Großstädter, braucht also etwas Geduld.
GPS-Route Berliner Südosten Radtour am Wasser
Last Updated on November 16, 2024 by Raffaele