Der höchste Berg der Hauptinsel auf Sao Miguel (Azoren) – Pico da Vara – ist ein Muss für alle Outdoor-Fans. Der Aufstieg der Tour führt über die Baumgrenze.
Ich konnte zwei Wochen auf der Hauptinsel der zu Portugal gehörenden Azoren verbringen, die den Namen Sao Miguel trägt. Die für ihren ewigen Frühling bekannte portugiesische Inselgruppe gilt dank des ganzjährig nicht zu heißen, aber milden Klimas als Wanderparadies. Man sollte allerdings auch auf das recht wechselhafte und oft regnerische Wetter eingestellt sein und sich davon nicht die Laune verderben lassen, dass es halt öfters mal nieselt.
Auf jeden Fall durfte natürlich während meines Azoren-Urlaubs eine Wanderung auf den höchsten Berg der Insel Sao Miguel, den Pico da Vara, nicht fehlen. Die Tour hatte ich aus dem Rother Wanderfüher Azoren.
Du benötigst für die Besteigung des Pico da Vara-Gipfels theoretisch eine Genehmigung, die sich online beantragen lässt. Das hatten wir auch brav gemacht. Allerdings hat sich vor Ort dann nicht wirklich jemand für diesen Schrieb interessiert.
Inhalt
Dauer und Schwierigkeitsgrad
Der Auf- und Abstieg des Pico da Vara lässt sich in gemütlichem Tempo in zwei bis drei Stunden bewältigen. Den Schwierigkeitsgrad würde ich als mittel einstufen, da es am Ende ein kleines bisschen Kraxelei über Fels gibt und die Sicht durch die Wolken eingeschränkt sein kann. Es geht die ganze Zeit über Naturwege in wechselnder Qualität, aber sehr gut markiert.
Start und Ziel
Im Rother Wanderführer wird der Weg auf den Pico da Vara direkt von dem Ort Algarvia an der Nordküste von Sao Miguel beschrieben. Doch wer einen Mietwagen hat, tut sich sicher einen Gefallen, bis zum offiziellen Startpunkt des Weges hinauf zu fahren am Ende des Camino Florestal da Algarvia. So sparst du dir den langweiligen Feldweg vom Dorf hinauf. Daher fuhren auch wir mit dem Auto zur Wandertafel am Rand eines dichten Zedernwaldes, die den Anfang der eigentlichen Route markiert. Hier parkten auch schon einige andere Autos.
Tourenbericht
Vom Parkplatz bei der Wandertafel aus starteten wir auf gutem Weg den Aufstieg zum bereits gut zu erkennenden Pico da Vara. Der Weg führte zunächst kontinuerlich hinauf durch einen Zedernwald. Eine gute Stunde ging es jetzt hinauf durch diesen Wald. Dann hatten wir tatsächlich schon die Baumgrenze erreicht, denn sie liegt auf Sao Miguel bereits bei etwa 1.000 Metern. Somit traten wir jetzt aus dem Wald hinaus und befanden uns auf schönen Bergwiesen.
Jetzt folgte der sehr schöne Abschnitt auf einem Grat in Richtung Gipfel Pico da Vara. Auf diesem Abschnitt boten sich nämlich die schönsten – um nicht zu sagen einzigen – Ausblicke auf der gesamten Wanderung, weit über die pittoreste Nordküste von Sao Miguel und auch das Meer. Über uns hingegen lag schon eine dichte Wolkendecke. So ganz grundsätzlich ist dieser Berg leider allermeistens wolkenverhangen, der Aufstieg macht aber trotzdem Spaß.
Das letzte Stück des Wanderweges führte jetzt in die Wolken hinein, auf wie von Anfang an gut markiertem, allerdings recht schlammigem Weg, steil den Gipfel hinauf. Das war nicht allzu schwer, erfordert aber ein bisschen Trittsicherheit.
Auf dem Gipfel des Pico da Vara (1.103 m) empfing uns eine schon merklich alpine Atmosphäre mit dem typischen kargen Landschaftsbild oberhalb der Baumgrenze. Es war wirklich toll, auf einer so kurzen Strecke den kompletten Wandel der Natur zu erleben, am deutlichsten an der Vegetation zu erkennen. Doch auch die Geräusche und die Luft veränderten sich merklich.
Nach einer ausgiebigen Rast, während derer einige andere Wanderer oben ankamen, machten wir uns auf den Rückweg. Nach einer weiteren knappen Stunde waren wir wieder am Auto.
GPS-Route Pico da Vara
Last Updated on November 16, 2024 by Raffaele