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Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg

Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Stechlinsee vom Nordufer
Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Stechlinsee vom Nordufer © gipfelwelt.net

Auf der Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg querte ich das Naturschutzgebiet Stechlin auf Uferwegen. Besonderes Highlight: Der Peetschsee.

Zeit für mein nächstes Mikroabenteuer! Diesmal wollte ich endlich den Stechlinsee kennen lernen, der als tiefster See Brandenburgs einen großen Bekanntheitsgrad genießt. Er liegt im Naturschutzgebiet Stechlin mit vielen weiteren Seen. Dieses befindet sich zwischen Rheinsberg und Fürstenberg ganz im Norden Brandenburgs in nächster Nähe zu Mecklenburg-Vorpommern und ist wiederum Teil des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land. Die geringe Besiedlung und nur ganz wenige Autostraßen sorgen hier für eine weitestgehend unberührte Landschaft.

Also habe ich mir eine Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg zusammengestellt, bei der möglichst viele Seeufer im Naturschutzgebiet Stechlin begangen werden. Start und Ziel sind von Berlin aus bequem mit direkten Regionalzügen zu erreichen.

Für eine Tagestour sind die knapp 33 Kilometer meiner Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg sehr sportlich. Grundsätzlich lässt sie sich auch als Fahrradtour durchführen, dann muss der Nehmitzsee wegen der Wegverhältnisse allerdings ausgelassen werden. Stattdessen kann man über die großen Forststraßen direkt zum ehemaligen Kernkraftwerk Rheinsberg radeln. Die waldigen und teilweise sehr holprigen Uferwege laden meiner Meinung nach aber auch hier wieder mal mehr zum Flanieren als zum Radeln ein.

Mitunter zogen sich für mich die Strecken durch dichten Wald etwas, und die Verbindungsstrecken zwischen den Seen (teilweise Radstraßen) sind wirklich langweilig abzulaufen. Aber ich habe so neben dem Stechlinsee noch mehrere andere Seen kennen gelernt, die mich alle begeistert haben: Sie liegen völlig abgeschieden in tiefem Wald und haben sich wunderschön mit unzähligen Buchten in die weitestgehend unberührte Natur hinein mändert. So kriegt man von anderen Besuchern an den meisten Stellen nicht viel mit. Das Ostufer des Stechlinsees ist sehr stark frequentiert, ansonsten traf ich nur auf eine Handvoll Besucher und war über weite Strecken komplett allein unterwegs.

Alle Seen auf dieser Wanderung sind weit auslaufend mit endlosem Blick über das Wasser, und können locker mit Skandinavien mithalten. Es gibt viele Naturstrände und das glasklare Wasser funkelt jetzt im Sommer in brillianten Farbtönen zwischen Türkisblau und Smaragdgrün. Es gibt ja wirklich unzählige Seen in Brandenburg. Aber auf der Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg habe ich die bislang schönsten Seen des Bundeslandes entdeckt.

Dauer und Schwierigkeitsgrad

Die knapp 33 Kilometer Wegstrecke verlaufen eben auf diversen Untergründen. Die meiste Zeit geht es auf guten Waldwegen, am Anfang und Ende Teerstraße, und es gibt einen sehr wilden Abschnitt fast weglos durch das Unterholz am Nehmitzsee. Im gemütlichen Tempo ist mit etwa 7 Stunden Gehzeit zu rechnen.

Start und Ziel

Die Tour lässt sich wunderbar mit Regionalzügen durchführen. Der Startpunkt Bahnhof Rheinsberg wird vom RB 54 via Berlin-Gesundbrunnen angefahren. Das Ziel Bahnhof Fürstenberg hat mit dem RE 5 stündliche Verbindungen nach Berlin-Südkreuz.

Wegbeschreibung

Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Wittwesee
Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Wittwesee © gipfelwelt.net

Los ging meine Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg direkt am Bahnhof Rheinsberg. Ich folgte der Paulshorster Straße aus dem Ort hinaus in den Wald. Kurz nach Passieren der Siedlung Paulshorst ging es auf Waldpfad weiter, und dann erreichte ich auch schon den ersten von vielen Seen am heutigen Tage: den Wittwesee. Wie auch alle anderen Seen im Naturschutzgebiet Stechlinsee verfügt er über zahlreiche sandige, schilfreche Badebuchten und erfreut durch das weit auslaufende Panorama über den Wasserspiegel und die hügeligen, dichten Wälder. Das glasklare Wasser und das Plätschern waren eine helle Freude.

Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Wittwesee

Ich ging einen großen Teil des Ostufers und das Nordufer entlang. Dabei führte der Weg teilweise etwas wild, aber immer gut erkennbar bis zur Siedlung Feldgrieben. Dann führte mich ein etwas breiterer Weg bis zu einer Forststraße, die ich überquerte. Durchs Unterholz schlug ich mich jetzt am Breutzensee vorbei bis zum Ufer des Nehmitzsees durch. Der Nehmitzsee ist der einsamste von allen auf meiner Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg. Hier war wirklich keine Menschenseele anzutreffen.

Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Umgestürzter Baum am Nehmitzsee
Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Umgestürzter Baum am Nehmitzsee © gipfelwelt.net

Der offiziell existierende Weg am Ufer wird nicht gewartet, und war von zahlreichen umgestürzten Bäumen versperrt. Manch ein Baum war auch ins Wasser gestürzt. Mir machte es aber großen Spaß, mich immer dem Ufer entlang durch das Unterholz zu schlagen.

Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Ehemaliges Kernkraftwerk Rheinsberg
Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Ehemaliges Kernkraftwerk Rheinsberg © gipfelwelt.net

Am Nordende angelangt, ging es um ein riesiges, schönes Schilffeld herum, bis ich kurz vor dem ehemaligen Kernkraftwerk Rheinsberg auf einen Fahrradweg stieß. Nach Überquerung der dazugehörigen Schienentrasse erreichte ich einen Aussichtspunkt über das Areal, das ein makabres Highlight der Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg ist: Das stark kontaminierte Gelände des bereits seit 1990 stillgelegten Kraftwerks befindet sich immer noch im Rückbau. 24 Jahre Betrieb, seit 26 Jahren andauernder Rückbau (voraussichtlich noch bis 2035), dann eine 50-jährige Abklingzeit der Radioaktivität, was für eine berauschende Bilanz.

Kurz danach errreichte ich schließlich den Stechlinsee, den tiefsten See Brandenburgs mit etwa 70 Meter Tiefe. Genauer gesagt den Großen Stechlinsee oder Stechlin. Der Große Stechlinsee ist nicht nur sehr tief, sondern auch sehr groß. Er hat viele schmale Buchten ausgeformt und umfließt eine schöne Halbinsel. Er ist außerdem einer der wenigen Seen Brandenburgs, wo eine komplette Umrundung zu Fuß möglich ist, ohne mit der Zivilisation in Berührung zu kommen.

Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Stechlinsee am Nordufer

Der Große Stechlinsee begeistert wirklich in vielerlei Hinsicht, alles ist noch extremer als bei den anderen Seen des Naturschutzgebiets: Die schiere Größe, die dramatisch hereinragende Halbinsel, der dichte hügelige Wald, der sich bis zum Horizont erstreckt. Die weit ausgeformten Buchten, die fast schon Nebenseen bilden. Der dichte Schilfbewuchs, der dem Wasser zu seiner glasklaren Reinheit verhilft. Das kleine Wellen schlagende, plätschernde Wasser. Die vielen Bademöglichkeiten.

Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Stechlinsee Nordbucht
Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Stechlinsee Nordbucht © gipfelwelt.net

Ich wählte das Nordufer, weil ich gern die Nordbucht besuchen wollte, die einen schmalen Zipfel bildet. Auf dem Uferweg war jetzt schon etwas mehr los als bislang auf meiner Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg. Es hielt sich aber bis zur Nordbucht immer noch sehr in Grenzen. Die Nordbucht ist sehr weit abgelegen vom Hauptsee schön einsam in den Wald eingebettet und hat wie schon vorher beim Nehmitzsee einen dichten Schilfbewuchs.

Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Badebucht am Ostufer des Großen Stechlinsees
Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Badebucht am Ostufer des Großen Stechlinsees © gipfelwelt.net

Mit Erreichen des Ostufers wurde es jetzt doch ziemlich trubelig. Denn zu der Schönheit des Sees gesellen sich hier noch sandige Buchten, die für ein Bad im See nicht reizvoller sein könnten. Dementsprechend waren sie alle mit Ausflüglern belegt.

Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Peetschsee

Vorbei am kleinen Dagowsee folgte nun der Übergang zum Peetschsee auf eher langweiligen Fahrwegen und Fahrradstraße. Dafür wartete hier das größte Highlight für mich auf der gesamten Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg. Denn der Peetschsee stach die anderen Seen durch seine besondere Geologie nochmal ein bisschen aus. Der lange und schmale See hat einen steil abfallenden Hang auf der Ostseite. Unterhalb des Hangs verläuft ein Waldweg, und daneben gibt es einen fast durchgängigen schmalen Sandstrand. Durch das Unterholz ist er nur an wenigen Stellen erreichbar, und so hast du einen Privatstrand für dich, wenn du einen unbelegten Zugang findest.

Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Privatstrand am Peetschsee
Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Privatstrand am Peetschsee © gipfelwelt.net

Nach einem weiteren Abschnitt zum Strecke machen über Waldweg und Fahrradstraße erreichte ich den letzten See auf der Tour: den Röblinsee. Er gehört schon zur Agglomeration der “Wasserstadt” Fürstenberg und ist so schön wie die anderen, aber entsprechend von Anliegern und Bootshäfen gesäumt.

Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Röblinsee kurz vor Fürstenberg
Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Röblinsee kurz vor Fürstenberg © gipfelwelt.net

Am Ufer des Röblinsees entlang flanierte ich bis nach Fürstenberg hinein. Hier musste ich dann erst mal auf Autostraße weiter, konnte nach Überqueren der Havel aber über eine Brücke mit schönem Blick über die Flusslandschaft ausweichen und durch die kleine Altstadt zum Bahnhof gelangen.

Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Fürstenberg
Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg: Fürstenberg © gipfelwelt.net

GPS-Route Stechlinsee-Wanderung von Rheinsberg nach Fürstenberg

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