Bericht von der Grande Traversée des Alpes Teil 7: Auf dem GR 5 von Montgenèvre durch die Cottischen Alpen und den Naturpark Queyras bis nach Larche.
Im Sommer 2021 habe ich die Grande Traversée des Alpes (GTA), den Teil des Fernwanderwegs GR 5 in den französischen Alpen, absolviert. Diese Alpendurchquerung führt vom Genfer See nach Nizza durch verschiedene Regionen der Westalpen bis ans Mittelmeer.
In meinem Bericht von der Fernwanderung auf der Grande Traversée des Alpes Teil 7 geht es nun um den Abschnitt in den Cottischen Alpen auf der GTA. Schon in der Thabor-Gruppe war mir ein deutlich verändertes Landschaftsbild und heißeres Klima begegnet, das in den Cottischen Alpen noch extremer war. Die kargen Steinhänge, Schotterfelder und Steilwände oberhalb der Baumgrenze haben viel weniger Vegetation und hauptsächlich ein gelbgrünes Gras, das in der Masse für eine ganz individuelle Einfärbung dieser Gebirgsgruppe sorgt. Trotz der höheren Temperaturen gibt es auch hier noch Dauerschneefelder in der höchsten Region.
Inhalt
Tag 18: Montgenèvre – Camping de l’Izoard (7:30 h)
Am ersten Wandertag der Grande Traversée des Alpes Teil 7 erreichte ich hinter Montgenèvre die Region der Cottischen Alpen. Er war eher langweilig zum Wandern und diente wieder mal dem Strecke machen.
Bei bestem Wetter ging es zunächst nicht sehr spannend neben der Bundesstraße bis nach Briançon, der einzigen richtigen Stadt auf der gesamten Alpendurchquerung außer dem Zielort Nizza.
Ich besuchte kurz die Cité Vauban, die Altstadt hoch über dem Rest von Briançon, die in einer Festungsanlage errichtet wurde. Diese gehört zusammen mit den anderen Festungsanlagen in der Region zum UNESCO-Weltkulturerbe, und ist entsprechend beeindruckend anzuschauen. Durch die Grande Rue lässt es sich schön einmal auf und ab bummeln; ein Highlight jenseits der Naturerlebnisse auf der GTA.
Jetzt hieß es erst einmal, die gesamte Stadt zu durchqueren, ein nicht sehr dankbarer Abschnitt. Ich brachte ihn zügig hinter mich, bevor es dann südlich von Briançon endlich wieder in die Berge ging.
Der lange Aufstieg zum Col des Ayes, hauptsächlich durch Wald, war allerdings erst mal auch noch nicht so spannend. Hier erreichte ich den Naturpark Queyras, in dessen Gebiet ich für drei Tage blieb.
Dann ging es, zu einem Großteil auf Fahrweg, zu dem mitten im Wald gelegenen Camping de l’Izoard. Hier fand ich einen ruhigen Stellplatz und Verpflegung.
Tag 19: Camping de l’Izoard – Ceillac (7 h)
Am nächsten Tag der Grande Traversée des Alpes Teil 7 durch die Cottischen Alpen durchquerte ich fast den gesamten Naturpark Queyras.
Zunächst einmal ließ ich ein paar touristische Orte schnell hinter mir, bis ich Château Queyras erreichte. Über dem Mini-Dorf thront mit dem Fort Queyras eine weitere der Festungsanlagen Vaubans.
Nun folgte der nicht so schwere, aber lange, lange, lange Aufstieg zum Col Fromage. Erst eine Ewigkeit ohne Sicht durch den Wald, bis ich endlich über der Baumgrenze war. Hier ging es über Bergwiesen weiter, bis der Pass schließlich erreicht war. Von hier hat man die Sicht auf die höchste Region der Cottischen Alpen mit dem höchsten Berg Monviso, dessen Massiv an der französisch-italienischen Grenze verläuft.
Nach einem kurzen und steilen Abstieg erreichte ich das hübsche Dorf Ceillac, wo ich mich auf dem öffentlichen Campingplatz einquartierte und in einem der vielen Restaurants zu Abend aß.
Tag 20: Ceillac – Fouillouse (7:30 h)
Der nächste Wandertag in den Cottischen Alpen war eine der top Etappen auf der GTA! Zunächst stieg ich an ein paar Wasserfällen entlang zum Lac Miroir auf. Dieser ist herrlich gelegen unter der Gebirgskette mit der Pics de la Font Sancte, die von Dauerschnee gesäumt ist.
Über einen kleinen Pass ging es direkt zum nächsten Highlight, dem türkisblauen Lac Ste Anne mit seiner gleichnamigen Kapelle. Hier stand ich nun direkt vor der Pics de la Font Sancte.
Doch damit nicht genug der Highlights, denn das nächste folgte auf dem Fuße mit dem Aufstieg durch viel Geröll zum Col Girardin, dem zweithöchsten Punkt auf der GTA, und ich wechselte vom Département Hautes-Alpes uns Département Alpes-de-Haute-Provence. Außerdem verlässt der GR 5 hier den Naturpark Queyras.
Vom Pass bot sich wieder der Blick in Richtung Grenzverlauf mit den höchsten Gipfeln der Cottischen Alpen.
Nach dem sehr steilen Abstieg ans Ubaye-Ufer ging es noch 10 km recht belanglos das Flusstal hinunter, weil ich unbedingt noch bis Fouillouse kommen wollte. Eine tolle, alte Steinbrücke über einer engen Schlucht brachte mich ins Nachbartal, wo es nochmal kurz steil durch den Wald hinauf ging.
In dem kleinen Bergwanderort Fouillouise kam ich im urigen Les Granges unter, wo sich sogar ein Einzelzimmer für mich fand und gut verpflegt wurde.
Tag 21: Fouillouse – Larche (3:30 h)
Heute gönnte ich mir einen kurzen Wandertag. Zum einen, um wieder mal etwas Zeit zur Erholung und zum schreiben zu haben. Zum anderen, weil in Larche das Ende der Cottischen Alpen erreicht ist, bevor es in die letzte Gebirgsgruppe der GTA, die Seealpen, geht. Ein schöner Moment für eine kurze Verschnaufpause.
Hinter Fouillouse stieß ich beim Aufstieg zum Col du Vallonet und danach den Col de Mallemort auf ein paar Ruinen von Militäranlagen wie die Baraquements de Viraysse.
Der Aufstieg durch das schöne Hochtal mit zwei ausgetrockneten Seen war ansonsten recht gemütlich, der folgende Abstieg nach Larche wieder steil, aber auch nicht zu anstrengend.
In Larche gibt es so ziemlich gar nichts, aber mehrere Unterkünfte. Ich entschied mich bei dem tollen Sommerwetter wieder mal für den Campingplatz. Camping Marmottes ist sehr schön gelegen und sorgte mit der kleinen Restauration auch für mein leibliches Wohl.
GPS-Route Grande Traversée des Alpes
Alle Tourenberichte Grande Traversée des Alpes
- Übersicht
- Vorbereitung
- Teil 1 Chablais-Alpen
- Teil 2 Chablais-Alpen
- Teil 3 Mont-Blanc-Gruppe
- Teil 4 Vanoise-Massiv
- Teil 5 Vanoise-Massiv
- Teil 6 Thabor-Gruppe
- Teil 7 Cottische Alpen
- Teil 8 Seealpen
- Teil 9 Seealpen
Last Updated on November 10, 2024 by Raffaele