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LifeStraw Universal Wasserfilter Set im Schnelltest

Das LifeStraw Universal Filterset im Test mit meiner Nalgene Faltflasche
Das LifeStraw Universal Filterset im Test mit meiner Nalgene Faltflasche © gipfelwelt.net

Das ultraleichte LifeStraw Universal Wasserfilter Set ermöglicht die sichere Wasseraufbereitung mit vielen gängigen Flaschenmodellen. Ein paar Nachteile gibts.

Beim Bergwandern zapfe ich in der Regel frisches Wasser aus Bächen und Flüssen, das oft eine hervorragende Qualität und Geschmack hat, jedoch durch Tierablagerungen mit Bakterien verseucht sein kann. Auch schwimmen oft viele Partikel von Gestein, Erde und so weiter darin herum. Beim Wandern in Niederungen ist es sowieso keine gute Idee, ungefiltertes Wasser zu trinken. Und bei Reisen in sehr ferne Länder ist auch das Wasser aus der Leitung geschmacklich wie hygienisch bedenklich.

Deswegen habe ich schon lange Ausrüstung zur Trinkwasseraufbereitung auf meiner Packliste. Die kommt immer dann mit, wenn ich davon ausgehe, dass ich das Wasser am Reiseziel nicht bedenkenlos trinken sollte. Bislang kamen ein UV-Wasserentkeimer und ein Partikelfilter in Kombination zum Einsatz.

Jetzt habe ich die Gelegenheit für den LifeStraw Universal Test erhalten. Durch die Zweifach-Filterung leistet der LifeStraw schon alles, was mein bisheriges System gemacht hat, und filtert laut Hersteller zusätzlich auch Chlor, chemische Substanzen und schlechten Geschmack aus dem Wasser. Der Filter inklusive Verschluss und Deckel hat ein relativ geringes Eigengewicht von 102 Gramm, was meiner Meinun nach schon als ultraleicht durchgeht. Das Set lässt sich mit gängigen Trinkflaschen verwenden, deren Originalverschluss du zu Hause lassen kannst. Dadurch liegt das Packgewicht auch noch nur bei der Hälfte wie bei meinem bisherigen System. Aber überzeugt das Ganze auch in der Anwendung?

Zubehör passend für viele gängige Flaschenmodelle

LifeStraw Universal Wasserfilter Set Verpackung
LifeStraw Universal Wasserfilter Set Verpackung © gipfelwelt.net

Das Set kostet knapp 40 Euro. Zum LifeStraw Universal Set gehören zwei Adapter als Verschlüsse für viele gängige Flaschenmodelle, etwa von Hydroflask, Klean Kanteen, Camelbak oder meine ultraleichte Nalgene Faltflasche. Ein Verschluss passt auf Trinkflaschen mit Standardöffnungen und ein Verschluss passt auf Trinkflaschen mit Weithalsöffnungen.

Der entsprechende Verschluss wird einfach auf den LifeStraw Wasserfilter drauf gesteckt. Du solltest ihn etwas hin und her drehen, bis die Gummiringe oben am Filter nicht mehr zu sehen sind, sonst steckt er nicht richtig im Verschluss fest.

Um die Flasche mit dem jeweiligen Verschluss wasserdicht transportieren zu können, muss noch der im LifeStraw Universal Set mitgelieferte Deckel darauf geschraubt werden. Diesen finde ich ein klein wenig hakelig und schwergängig. Doch einmal aufgeschraubt, sitzt er sehr fest, und ich konnte bislang auch nicht feststellen, dass er undicht ist.

Auch ohne Deckel ist der Verschluss grundsätzlich dicht, solange kein Druck auf der Flasche ist, die das Wasser durch den Filter hinaus presst.

Sehr positiv finde ich, dass die Einzelteile nach dem Auspacken keinen plastikhaften Eigengeruch haben. Die Adapter und der Deckel können außerdem in der Spülmaschine gereinigt werden, was ich auch sehr gut finde, da es sonst mit der Zeit etwas müffelt.

Wasseraufbereitung durch Kohlefilter und Hohlfasermembranfilter

Das LifeStraw Universal Set sorgt wie alle LifeStraw Varianten mit zwei Filtern für Trinkwasser. Der wichtigere Filter ist der Hohlfasermembranfilter, der laut Hersteller so gut wie alle Bakterien und Parasiten (Einzeller) aus dem Wasser entfernen kann. Er hat eine Lebensdauer von etwa 4.000 Litern. Danach kommt kein Wasser mehr durch den LifeStraw und er wird unbenutzbar, sodass du keine Gefahr läufst, einen nicht mehr wirksamen Hohlfaserfilter einzusetzen. Ein Ersatzfilter, der auch einen neuen Kohlefilter beinhaltet, kostet etwa 28 Euro.

Der LifeStraw Kohlefilter lässt sich leicht entfernen und austauschen.
Der LifeStraw Kohlefilter lässt sich leicht entfernen und austauschen. © gipfelwelt.net

Eine deutlich kürzere Lebensdauer hat der Kohlefilter. Er sitz in einer kleinen, austauschbaren Kapsel oben auf dem Hohlfaserfilter. Du kannst sie mit den Fingernägeln ganz gut herausziehen, wenn du sie wechseln möchtest. Das ist alle 100 Liter erforderlich.

Die Aktivkohle kann den Geschmack des Wassers verbessern und filtert Chlor und organische chemische Substanzen heraus.

Ein Zweierset Ersatzfilter kostet knapp 14 Euro, was ich etwas viel finde. Denn augrund der kurzen Lebensdauer solltest du diesen Filter wahrscheinlich am besten vor jeder Tour oder Reise austauschen.

Viren können vom LifeStraw Universal Set nicht herausgefiltert werden.

Hier findest du die vollständige Liste der Laborergebnisse.

Vor- und Nachteile bei der Anwendung

Damit du auch sicheres Trinkwasser hast, sind ein paar Punkte beim Einsatz des LifeStraw Wasserfilters zu beachten.

Der größte Pluspunkt ist, dass im Gegensatz zu meinem bisherigen System hier alles auf einmal und sofort erledigt wird. Ich brauche keinen Vorfilter mehr mitschleppen, und ich habe keinen Zeitaufwand wie bei der UV-Strahlung. Denn in dem Moment, wo ich das Wasser durch den Filter sauge, wird es aufbereitet.

Dazu ist allerdings wirklich regelrechtes Saugen erforderlich, also muss man sich daran vielleicht etwas gewöhnen. Man kann so nur in kleinen Schlucken trinken. Da ich eine weiche Faltflasche einsetze, kann ich das Wasser stattdessen auch durch den Filter pressen, das finde ich etwas angenehmer als zu saugen. Die Kompatibilität mit meiner Nalgene Cantene Faltflasche ist ansonsten bestens gegeben, und der LifeStraw Verschluss sitzt fest darauf.

Tatsächlich kann ich die Verbesserung des Wassergeschmacks durch den Kohlefilter bestätigen. Um das zu testen, habe ich eine Flasche verwendet, in der ich vorher meine Reiseseife aufbewahrt hatte. Das Wasser und auch der Filter haben den Seifengeruch sofort angenommen. Das aufbereitete Wasser hingegen schmeckte völlig neutral. Das fand ich sehr überzeugend.

Da sich Bakterien schnell wieder neu ansiedeln können, solltest du nur frisch gefiltertes Wasser trinken. Das geht mit dem LifeStraw Universal Set eigentlich auch gar nicht anders, das es ja in dem Moment gefiltert wird, wo du es trinkst.

Damit sich auch am Filter keine Bakterien ansiedeln können, solltest du am besten kein Wasser in der Flasche lassen und den Filter nach der Benutzung kräftig auspusten, damit sich auch darin kein Wasser sammelt. Das erfordert etwas Kraft, aber funktioniert ganz gut. Das Wasser läuft erst in einem Strahl und dann in Tropfen aus dem Filter hinaus. Du solltest das nach dem Filtern so oder so machen, denn da sich der Filter mit Wasser vollsaugt, schleppst du sonst unnötig Gewicht mit herum. Auch bevor du den LifeStraw nach deiner Reise verstaust, solltest du unbedingt darauf achten, dass er trocken ist. Dieses Handling finde ich ein bisschen unpraktisch, ist aber sicher einfach Gewöhnungssache.

Der größte Nachteil des LifeStraw Systems ist sicherlich, dass der Kohlefilter nur eine kurze Lebensdauer hat und oft ausgetauscht werden muss. Wichtiger ist der Hohlfaserfilter, sodass es notfalls auch nur mit dem geht, da entspricht die Trinkwasserqualität immer noch der UV-Wasseraufbereitung, die ich bisher eingesetzt habe. Zumindest kostet ein Set und das Nachkaufen mehrerer Kohlefilter immer noch deutlich weniger als der Steripen Ultra UV Wasserentkeimer plus Partikelfilter, und liefert besseres, doppelt gefiltertes Trinkwasser.

Auch der Hohlfasermenbranfilter hält nicht ewig, sodass du also in gewissen Abständen nachkaufen musst und auch Müll produzierst, was bei dem Steripen UV-Licht nicht der Fall ist.

Das ultraleichte LifeStraw Universal Set schafft es auf meine Packliste

Ergebnis des LifeStraw Universal Tests: Wenngleich mit dem Set laufende Kosten und Abfall durch den regelmäßig zu tauschenden Kohlefilter und die deutlich längere, aber auch begrenzte Lebensdauer des Hohlfaserfilters entstehen, kann mich das System unter dem Strich besonders für den Einsatz beim Bergwandern und für das Ultraleicht-Trekking überzeugen.

Ich kann mit dem Vorfilter ein Teil auf meiner Packliste komplett streichen, was 25 Gramm und Platz spart. Der LifeStraw Filter inklusive Verschluss und Deckel wiegt mit 102 Gramm außerdem deutlich weniger als der Steripen (140 Gramm), und den Deckel meiner Faltflasche kann ich zusätzlich noch zu Hause lassen (15 Gramm). Das spart weitere 53 Gramm und damit insgesamt 78 Gramm!

Bakterien, Parasiten und grobe Partikel konnte ich bislang schon herausfiltern. Mit dem doppelten Filtersystem des LifeStraw Universal werden aber auch feinste Partikel, Chlor, organische chemische Substanzen und schlechter Geschmack herausgefiltert, sodass die Wasserqualität deutlich besser ist.

Weniger Gewicht, ein Teil weniger, und im Resultat sichereres Trinkwasser mit verbessertem Geschmack sind genug Argumente für die Platzierung des LifeStraw Universal Sets auf meiner Packliste.

Hinweis: Dieser Beitrag ist in Kooperation mit dem Hersteller entstanden. Er hat mir den Artikel zum Testen zur Verfügung gestellt.

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