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Grunewaldseenkette-Wanderung

Grunewaldseenkette-Wanderung: Krumme Lanke am Südende
Grunewaldseenkette-Wanderung: Krumme Lanke am Südende © gipfelwelt.net

Meine Grunewaldseenkette-Wanderung schließt auf einer schönen und leichten Tour alle Grunewaldseen ein, die sich gut zu einer Wanderung verbinden lassen.

Warum eigentlich nicht mal eine Tour zu den Grunewaldseen veröffentlichen? Klar, die sind jetzt nicht direkt ein Geheimtipp, da der Grunewald das wichtigste (und ab zwei Sonnenstrahlen überlaufendste) Naherholungsgebiet der Berliner sein dürfte. Aber dass sich mehrere der Grunewaldseen zu einer schönen Tour verbinden lassen, die überwiegend an Ufern entlang führt, hat jetzt vielleicht auch nicht jeder auf dem Schirm.

Der Grund für diese angehme Kombinationsmöglichkeit zu einer kleinen Uferwanderung mitten in Berlin ist dieGrunewaldseenkette. Kleiner Zeitsprung: Vor etwa 20.000 Jahren war hier in Berlin mal alles vergletschert. Mit dem Ende der Eiszeit bildete sich in den heutigen Stadtteilen Charlottenburg, Wilmersdorf und Steglitz eine glaziale Rinne, durch die das Eis und das Schmelzwasser in Richtung Teltower Platte abtransportiert wurden. Dabei formte der Gletscher die Grunewaldseenkette aus. Die Seen tragen überwiegend bis heute noch Wasser. Das gilt besonders für die Seen entlang der Hauptrinne, die vom Nikolassee bis zum Lietzensee verläuft. Da im Grunewald später ein Naherholungsgebiet entstanden ist, haben viele von ihnen bis heute frei begehbare Ufer und sind nicht so sehr vom Städtebau in Mitleidenschaft gezogen worden.

Für meine Grunewaldseenkette-Wanderung habe ich mir die besten Seen herausgepickt, die auch eine einigermaßen schöne Wanderroute ergeben. So habe ich auf den Nikolassee verzichtet, der von Autobahnkreuz und Bahntrasse eingekeilt wird. Und ich beende die Route bereits nach dem Hundekehlesee, da die nachfolgenden Seen dann mitten in der Großstadtbebauung liegen. Nur der Lietzensee hat dann noch ein begehbares Ufer, das ist aber für eine Wanderung zu weit weg von den anderen gelegen.

Ein großer Teil der Grunewaldseenkette mit der Hauptrinne und der Nebenrinne liegt auf meiner Berliner Pracht Radtour. Als Wanderung zu Fuß lässt sich die Uferszenerie aber viel besser genießen und du kannst den begehbaren Teil der Ufer komplett absolvieren.

Für die Tour solltest du den Zeitpunkt gut wählen: Durch die direkt hinter der Seenkette verlaufende AVUS, überfüllte Badestellen, Hundeauslaufgebiet und generell starke Frequentierung über mehrere S-Bahnhöfe ist der Wandergenuss oft eingeschränkt. Gehe am besten außerhalb der Badesaison und brich am frühen Vormittag auf 🙂 Dann wirst du trotz allem auf einem abwechslungsreichen Mikroabenteuer sehr viel Natur mitten in der Großstadt entdecken können.

Dauer und Schwierigkeitsgrad

Meine Grunewaldseenkette-Wanderung ist knapp 11 Kilometer lang. Dafür solltest du etwa 2 bis 2,5 Stunden einplanen. Die Route verläuft fast ebenerdig, zu einem großen Teil auf gut befestigten Naturwegen mit kurzen Abschnitten über Asphalt. Es sind einige Treppenstufen zu überwinden.

Unterwegs gibt es mehrere schöne Einkehrmöglichkeiten.

Start und Ziel

Die Tour ist wie alle meine Mikroabenteuer bestens mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Startpunkt der Grunewaldseenkette-Wanderung ist der S-Bahnhof Schlachtensee (S1). Am Ende liegt der S-Bahnhof Grunewald (S7).

Tourenbericht

Grunewaldseenkette-Wanderung: Weg zum Südwestende des Schlachtensee
Grunewaldseenkette-Wanderung: Weg zum Südwestende des Schlachtensee © gipfelwelt.net

Ich begann meine Grunewaldseenkette-Wanderung am Schlachtensee. Dessen Ufer ist komplett begehbar, sodass du in beide Richtungen gehen kannst. Es lohnt sich sehr, den Schlenker nach links um das südwestliche Ufer herum mitzumachen. Hier ging ich auf breitem Erdweg direkt am Wasser entlang und konnte die ersten Weitblicke über den See genießen. Hier bietet das ausgesprochen nette Tatu-Tata eine erste Einkehrmöglichkeit.

Grunewaldseenkette-Wanderung: Südwestende Schlachtensee
Grunewaldseenkette-Wanderung: Südwestende Schlachtensee © gipfelwelt.net

Am Südwestende des Schlachtensees gefällt mir der Blick immer sehr gut: Vom schilfbewachsenen Ufer kriegst du hier einen tollen Eindruck, wie lang und tief eingeschnitten der See ist, und wähnst dich sicher nicht mitten in einer Großstadt. Ich muss dann jedes Mal über die Ganzjahres-Warntafel lachen: Sie benennt die lebensbedrohliche Lage im Winter durch Eis und im Sommer durch Baden. Das wäre im Schilf in der Tat nicht schlau.

Nun führte die Grunewaldseenkette-Wanderung auf weiterhin sehr gutem Erdweg die gesamte nördliche Uferseite entlang. Der Wald gab immer wieder sandige Buchten mit schönen Blicken über den See frei.

Grunewaldseenkette-Wanderung: Nordufer Schlachtensee
Grunewaldseenkette-Wanderung: Nordufer Schlachtensee © gipfelwelt.net

Am Ende des Schlachtensees passierte ich das Gelände der trubeligen Fischerhütte (Einkehrmöglichkeit) mit Spielplatz. Schnell weiter, den Wolfsschluchtkanal entlang, dessen kleines Tal den Schlachtensee mit der Krummen Lanke verbindet. Kurz vorher ließ sich die Großstadt dann zum ersten Mal nicht verleugen und ich musste die Fischerhüttenstraße überqueren. Nun ging es ein paar Stufen hinab bis zu einer Brücke, die jetzt den schönen Blick über die Krumme Lanke freigab.

Grunewaldseenkette-Wanderung: Krumme Lanke Nordende
Grunewaldseenkette-Wanderung: Krumme Lanke Nordende © gipfelwelt.net

Auch das Ufer der Krummen Lanke ist komplett begehrbar. Ich hielt mich wieder an die Nordwestseite, die ein klein wenig wilder ist und dich im Verlauf auf eine kleine Anhöhe führt. Außerdem musst du dann nicht an den großen Badestellen vorbei. Auch der Wald war jetzt dichter und es gab nur sehr wenige Buchten.

Am Ende des Sees leitete mich der Weg direkt in den Fenngraben. Dies ist der ruhigste Abschnitt auf der Grunewaldseenkette-Wanderung. Hier waren auch heute kaum Spaziergänger und Radfahrer anzutreffen im Gegensatz zu den Seeufern. Vom hiesigen See, dem Riemeisterfenn, ist nur mehr eine Wasserrinne und etwas Sumpf übrig. Die ruhige Stimmung wird verstärkt durch den sehr dichten Wald.

Grunewaldseenkette-Wanderung: Langes Luch
Grunewaldseenkette-Wanderung: Langes Luch © gipfelwelt.net

Es folgte ein weiterer kurzer Zivilisationskontakt mit Überqueren der Onkel-Tom-Straße. Das nächste Teilstück ist das Lange Luch, ein ebenfalls ruhiges und dichtes Waldstück, durch das der Fenngraben als Restrinnsaal verläuft. Ich hielt mich auf einer Anhöhe ein ganzes Stück nördlich vom Fenngraben und folgte damit nicht der offiziellen Beschilderung, damit ich später nur einmal kurz den Hüttenweg queren musste und sonst das ganze Brimborium mit riesigem Parkplatz am Grunewaldsee vermied (mehrere Einkehrmöglichkeiten nebeneinander).

Für mich ging es aber direkt am Beginn des Parkplatzes links ab auf den Weg, der jetzt etwas hinauf zum nordwestlichen Ufer des Grunewaldsees führte. Neben den jetzt wieder zahlreichen zweibeinigen Besuchern kamen sichtbar und hörbar die vierbeinigen Besucher dazu, da hier ein riesiges Hundeauslaufgebiet ist. Diese Uferseite ist auf jeden Fall die bessere Wahl weil etwas weniger stark frequentiert und du vermeidest den Hundestrand.

Grunewaldseenkette-Wanderung: Jagdschloss Grunewald
Grunewaldseenkette-Wanderung: Jagdschloss Grunewald © gipfelwelt.net

So passierte ich das Jagdschloss Grunewald, das vom gegenüberliegenden Ufer allerdings recht belanglos aussieht. Hier hatte ich leider auch zum letzten Mal einen guten Wasserblick, da der Weg jetzt im dichten Wald immer weiter hinauf führte. Gegen Ende des Sees ging es vom Wasser weg viele Stufen hinauf bis zur Königsallee. Die ist stark befahren und hier beginnt unmittelbar das Besiedlungsgebiet. Daher ist der letzte See auf meiner Grunewaldseenkette-Wanderung, der Hundekehlesee, auch nicht mehr komplett frei begehbar: Am Ostufer reiht sich ein Luxusanwesen an das nächste. Wenn es dir gelingt, den Sound der nun wieder sehr nahen AVUS gekonnt zu ignorieren, dann ist der Spazierweg am Westufer des Hundekehlesees aber noch ein recht netter Abchluss.

Grunewaldseenkette-Wanderung: Hundekehlesee
Grunewaldseenkette-Wanderung: Hundekehlesee © gipfelwelt.net

Jetzt ging es noch ein bisschen nicht besonders prickelnd durch die Siedlung, beim Rewe führte mich ein Fußweg dann direkt zum S-Bahnhof Grunewald. Der darf sicherlich als Einfallstor in den Hauptteil des Grunewalds gelten. Durch den langen Tunnel gelangst du in den Bereich rund um Teufelsberg und Drachenberg, wenn du noch mehr Natur erleben willst. Ansonsten findest du rings um den Bahnhof diverse Einkehrmöglichkeiten.

GPS-Route Grunewaldseenkette-Wanderung

Zuletzt aktualisiert am 03.09.2025 von Raffaele

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