Die Masca-Schlucht des Teno-Gebirges im Nordwesten gehört zu den Klassikern der Wandertouren auf Teneriffa. In meinem Tourenbericht erfährst du, wieso.
Nach meiner Zelttour durch den Teide Nationalpark im November hatte ich noch ein paar Tage Zeit auf Teneriffa in Spanien, und da habe ich mir die berühmte Tour durch die Masca-Schlucht natürlich nicht entgehen lassen. Es ist einer der absoluten Klassiker der Wanderrouten auf Teneriffa, und somit auch kein Geheimtipp. Das macht aber nichts, denn der wilde Weg durch die Felsschlucht sorgt dafür, dass sich die Wanderer gut verteilen. Denn hier findet und braucht jeder sein eigenes Tempo. Und die dramatische und wunderschöne Schlucht lohnt sich sehr für einen Tagesausflug. Sie spendet zudem noch viel Schatten, sodass das Wandern bei angenehmem Klima stattfinden kann. Außerdem geht es die ganze Zeit kontinuierlich abwärts.
10 € RabattAm Ende der Masca-Schlucht wartet dann das Meer auf dich, und du kannst dich mit dem Boot nach Los Gigantes bringen lassen. Die Bootsfahrt ist ein sehr schöner Abschluss, allerdings musst du dafür einen ziemlich frechen Preis berappen.
Inhalt
Dauer und Schwierigkeitsgrad
Gebraucht habe ich für die Wanderung etwa zwei Stunden. Die Tour würde ich als mindestens mittelschwer bezeichnen, da es aufgrund der Enge und dem Gefälle in der Masca-Schlucht doch auch mal in leichte Kraxelei ausartet und die Hände zum Einsatz kommen müssen.
Dementsprechend solltest du auch vernünftiges Schuhwerk tragen, es geht fast die ganze Zeit über schroffen Fels und eine gute Dämpfung werden dir deine Gelenke danken. Da der Fels auch von den Bächen nass und rutschig werden kann, brauchst du außerdem ein rutschfestes Profil an den Schuhen.
Start und Ziel
Die Masca-Schlucht beginnt unterhalb von Masca. Dank des hervorragenden Bussystems kommst du hier gut hin mit den Linien 355 oder 365.
Es gibt auch einen riesigen Parkplatz mit Fantasiepreisen, wenn du die Schlucht auch wieder zurück aufsteigen möchtest und ein Auto zur Verfügung hast.
Hinweis von Leser Tobias 04/2023: Mittlerweile ist der Zugang zur Masca-Schlucht reglementiert und es wird ein Ticket benötigt. Dies kann vorab online gekauft werden.
Tourenbericht
Frühmorgens fuhr ich mit dem Bus ins hübsche, aber auch recht touristische, hoch im Teno-Gebirge gelegene Städtchen Masca. Hier begrüßten mich gleich ein paar fliegende Händler mit einem fragwürdigen Angebot an Speisen und Getränken, an dem ich auch vor der Wanderung sicher kein Interesse hatte.
Ich machte mich stattdessen – mit doch ziemlich vielen anderen Wanderfreudigen – auf den Abstieg durch die Masca-Schlucht bis ans Meer. Den riesigen Parkplatz und den Dorfplatz ließ ich so zügig hinter mir. Am ausgeschilderten Eingang der Schlucht ging es über einige Felsstufen steil abwärts, und ziemlich schnell bot sich ein spektakuläres Landschaftsbild.
Die gesamte Tour über bot sich in der kühlen, tief in den Fels gegrabenen Masca-Schlucht beeindruckende schroffe Felslandschaft mit wilden Felsformationen, -höhlen, und -durchbrüchen und einem Gewirr an Verzweigungen. Am Grund Wasserläufe und teils dichte Vegatation mit viel Schilf. Man konnte den Hals gar nicht oft empor recken, um die wilde Natur auf sich wirken zu lassen. Nach jeder Windung der Schlucht bot sich wieder ein ganz neues Bild.
Schließlich öffnete sich die Schlucht überraschend zu der kleinen Bucht an der Playa de Masca mit Kiesstrand kristallklarem Atlantikwasser. Ein euphorisierter Wanderer sprang direkt hinein, obwohl das derzeit nicht gestattet ist.
In der Bucht konnte ich für zehn Euro ein Bootsticket kaufen. Die mindestens stündlich verkehrenden Boote bringen einen bei einer kurzen Überfahrt in den Hafen von Los Gigantes. Wer möchte, kann natürlich auch wieder zurück aufsteigen, aber ich fand die Bootsfahrt einen tollen Abschluss.