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Samsung S21 FE im Test

Samsung S21 FE im Test
Samsung S21 FE im Test © gipfelwelt.net

Das Samsung S21 FE aus der Galaxy-Reihe im Test: Es hat einen Qualcomm Snapdragon-Prozessor, der es zu meinem Geheimtipp für den Outdoor-Einsatz macht.

Die Anforderungen an mein Smartphone haben sich in letzter Zeit noch einmal deutlich erhöht. Es hat ja schon seit vielen Jahren bei meinen Outdoor-Aktivitäten immer mehr Aufgaben übernommen und andere Geräte ersetzt, von Wecker über eReader und Kreditkarte bis Fotoapparat. Als neuerer Aufgabenbereich dient es via Outdooractive-App jetzt auch als Schaltzentrale für die Outdoor-Navigation in Kombination mit der Outdooractive Watch App. Des Weiteren sind zuletzt auch noch Videos für meinen neuen Youtube-Kanal hinzugekommen. Und seit ich unter die Buchautoren gegangen bin, kommt es immer öfter vor, dass ich unterwegs damit Notizen mache.

Warum ich schon wieder das Handy wechsle

Die Content-Produktion und die GPS-Navigation haben mein Samsung S20 FE ordentlich an die Belastungsgrenze gebracht. Früher konnte ich es dank Flugmodus und Energiesparmodus noch gut schonen, sodass der Akku ohne Weiteres ein, zwei Tage durchhielt. Doch damit werden Funktionen unterbunden, die mittlerweile unverzichtbar sind. Beispielsweise dass für Fotos und Videos die GPS-Koordinaten erfasst werden, damit ich das im Nachhinein noch zuordnen kann. Auch sollte die Smartwatch für eine reibungslose Funktion dauerhaft via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden sein, was auch ein bisschen am Akku saugt.

Der Akkubedarf meines Handys beim Wandern und Bergwandern wird also hauptsächlich durch das dauerhaft aktivierte GPS-Modul bestimmt. Wesentlich maßgeblich für den Akkuverbrauch ist der verbaute Prozessor. Das Samsung S20 FE wird in einer günstigeren Version mit dem Exynos-Prozessor von Samsung angeboten, und in einer teureren Version mit einem Qualcomm Snapdragon-Prozessor.

Leider habe ich damals zur günstigeren Version mit Exynos-Prozessor gegriffen und das mittlerweile sehr bedauert, denn mittlerweile ist der Akku nach etwa sechs Stunden leer. Dabei hätte ich es besser wissen können. Denn bei der Mobvoi Ticwatch Pro 3 beweist Qualcomm, dass sie effiziente Prozessoren können. Die Smartwatch hält im Sportmodus mit aktiviertem GPS bis zu 20 Stunden durch.

Dass ich also mittlerweile nicht mal eine Tagestour mit dem Handyakku schaffe, nervt mich inzwischen so sehr, dass ich nach einem Jahr schon wieder das Gerät wechseln möchte. Zwar habe ich mit meiner Amazon Basics Powerbank reichlich Nachlademöglichkeit, aber es ist einfach nur ätzend, wenn du nach ein paar Stündchen irgendwo am Berg stehst und panisch dein Handy an die Powerbank hängen musst.

Immerhin sind die Wiederverkaufspreise für das S20 FE sehr gut, sodass ich unterm Strich nicht ganz so viel ausgeben muss. Und wo bin ich gelandet? Beim Nachfolgemodell Samsung S21 FE.

Warum es so schwer ist, das passende Outdoor-Smartphone zu finden

Gemäß meines Anforderungsprofils beim Bergwandern und anderen Outdoor-Aktivitäten sind die wichtigsten Kriterien für mein Smartphone: Sehr gute Kamera für Fotos und Videos mit extra Weitwinkel- und Teleobjektiv, hosentaschentaugliches Format und Gewicht, sowie lange Akkulaufzeit bei dauerhaft aktiviertem GPS.

Und da fangen die Probleme schon an, denn während die Kameras zwar generell immer besser werden, sind die neuesten Smartphones auf Multimedia-Nutzung ausgelegt und sicher nicht auf Energieeffizienz. Dementsprechend helfen mir auch die Testberichte auf gängigen Technikportalen nicht, was die Akkulaufzeit angeht. Zum einen weicht die bei den Testberichten ermittelte Akkulaufzeit extrem voneinander ab, weil jedes Portal ganz andere Messungen macht. Und zum anderen wird sie über die Internet- und Multimedianutzung ermittelt, zwei Dinge, die ich beim Bergwandern gar nicht mache, und das Thema GPS wird gar nicht betrachtet.

Derzeit gelten die Prozessoren der iPhones als die effizientesten, und fantastische Kameras haben sie immer schon. Ich konnte aber zum einen nicht in Erfahrung bringen, ob die lange Akkulaufzeit auch für die dauerhafte GPS-Nutzung gilt. Zum andereren bin ich auch sonst nicht reif für den Wechsel zum iPhone. Sie sind recht schwer, und nur die großen, unhandlichen (und absurd teuren) Versionen haben eine extra Telelinse, die ich aber für die verlustfreie Aufnahme von Details bei Testprodukten und in der Natur sehr wichtig finde. Ein extra Lightning-Ladekabel müsste dann auch immer noch mit in den Rucksack. Zumindest wird Apple zeitnah zum Verbauen von USB-C-Anschlüssen verdonnert, also vielleicht wird das nächste Gerät dann ein iPhone. Besonders wenn sie die Telelinse auch ins kompakte und wenigstens nicht ganz so schwere Standardmodell integrieren würden, wäre ich sicher dabei.

Ja und dann kommt lange gar nichts. Der Samsung S-Serie mit inzwischen drei Kameralinsen war ich ja schon lange treu, bin aber herbe enttäuscht von dem Samsung Exynos-Prozessor. Der soll sich bei den neueren Generationen zwar verbessert haben, ist jedoch in Sachen Effizienz wohl immer noch nicht besonders überzeugend.

Die Oppo/OnePlus-Geräte sind interessante Neulinge in der Riege der Top-Smartphones und setzen auf die bewährten Qualcomm-Prozessoren, die ja nach meiner Erfahrung mit GPS ausdauernd sind. Aber die Geräte sind alle riesig und haben teilweise keine wasserdichten Gehäuse. Die Google Pixel-Handys haben auch sensationelle Kameras, aber auch wieder nur bei der Riesenversion drei Linsen. Abgesehen davon soll der dort verbaute hauseigene Prozessor ebenfalls sehr effizient sein, ist aber noch ganz neu und wohl noch nicht ganz ausgereift.

Darum habe ich mich für das Samsung S21 FE entschieden

Das Samsung S21 FE, die “Fan Edition”, kam zwischen der S21- und der aktuellen S22-Reihe heraus. Es ist das einzige Modell, das noch den Qualcomm Snapdragon-Prozessor einsetzt und nicht den Samsung Exynos.

Die von mir grundsätzlich sehr geschätzte Triple-Kamera hat sich beim Samsung S21 FE gegenüber dem S20 FE nicht verändert. Sie ist nur bedingt ein Grund, nochmals zum FE zu greifen. Qualitativ kommt sie schon manchmal an ihre Grenzen, bei schwächerem Licht werden Details milchig und Schriftzüge zerfließen. Gerade da ich die Bilder ja auf dem Blog und dann nochmal auf meinen Social-Media-Kanälen weiterverbreite, nimmt die Fotoqualität durch die Komprimierungen und individuellen Zuschnitte der jeweiligen Plattform nochmals ab, sodass die qualitativen Anforderungen an das Original umso höher sind.

Andererseits ist die Frage, welches Smartphone es besser machen würde. Hier haben auch wieder die iPhones einen besseren Ruf, kommen aber aus den genannten Gründen für mich (derzeit) nicht infrage. Die Samsung S-Handys sind derzeit auf jeden Fall die einzige Serie, wo die Triple-Kamera auch bei den kleineren und handlicheren Modellen verbaut ist. Somit kannst du verlustfrei von 0,5 (Weitwinkel) bis 3-fach (Teleobjektiv) zoomen.

Weniger Gewicht und Ausstattung

Rückseite des Samsung S21 FE mit Silikoncover, das einzelne Aussparungen für die Linsen hat
Rückseite des Samsung S21 FE mit Silikoncover, das einzelne Aussparungen für die Linsen hat © gipfelwelt.net

Erst mal ist positiv zu bewerten, dass das Samsung S21 FE ein bisschen leichter ist als das S20 FE, nämlich 177 Gramm. Es ist mit 156 x 75 mm auch etwas kompakter und das Display mit 6,4 Zoll minimal kleiner als beim Vorgängermodell.

Das Gehäuse ist wasser- und staubsicht, aber absolut unverzichtbar ist leider ein zusätzliches Schutz-Cover, um Beschädigungen zu vermeiden. Hier finde ich die sehr dünnen und mit 27 g auch sehr leichten Silikon-Cover am besten, die Samsung selbst anbietet. Das Cover ist bei diesem Modell auch ein paar Gramm leichter als beim S20 FE. Ich komme auf ein Gesamtgewicht von 201 Gramm (S20: 218 Gramm). Die 17 Gramm Gewichtsunterschied machen sich auch tatsächlich bemerkbar, wenn das S21 FE in der Seitentasche meiner Wanderhose baumelt.

Sehr gut gefällt mir, dass das Cover extra Aussparungen für alle drei Kameralinsen hat. So sind diese noch etwas besser geschützt als mit einer großen Aussparung, wenn du mit dem Smartphone hantierst.

Ansonsten hat Samsung die Austtattung wie alle Hersteller weiter reduziert, es gibt keinen SD-Karten-Slot und auch kein Netzteil mehr. Der interne Speicher ist mit 128 GB zwar groß genug, aber es beschränkt eben die Möglichkeiten der Dateiübrertragung ohne Speicherkarte.

Das Netzteil vermisse ich nicht, da ich ja mein gutes Huawei Supercharge Ladegerät dabei habe und die Samsung-Netzteile mittlerweile eh kurz vor Elektronikschrott sind. Das beiliegende USB-C-zu-USB-C-Kabel hätte Samsung sich dann gern auch noch sparen können, da mein Netzteil einen normalen USB-Anschluss hat. Mittelfristig werden die normalen USB-Anschlüsse aber wahrscheinlich verschwinden, weil USB-C weniger fehleranfällig ist.

Etwas verbesserte Kamera

Die technischen Werte der Kamera sind identisch mit dem Vorgängermodell des Samsung S21 FE. Die Triple-Kamera ermöglicht mit den drei Linsen verlustfreien Zoom von 0,5-fach (Weitwinkel) bis 3-fach (Teleobjektiv). Dennoch hat sich meiner Meinung nach die Kameraqualität etwas verbessert, was vermutlich zum einen an der verbesserten Software und zum anderen an dem schnelleren Prozessor liegt, das ist aber ein gefühlte Wahrheit.

Unbearbeitete Aufnahme mit der Weitwinkel-Linse des Samsung S21 FE
Unbearbeitete Aufnahme mit der Weitwinkel-Linse des Samsung S21 FE © gipfelwelt.net
Unbearbeitete Aufnamhme mit der normalen Linse des Samsung S21 FE
Unbearbeitete Aufnamhme mit der normalen Linse des Samsung S21 FE © gipfelwelt.net
Unbearbeitete Aufnahme mit der Telelinse des Samsung S21 FE
Unbearbeitete Aufnahme mit der Telelinse des Samsung S21 FE © gipfelwelt.net

Auf jeden Fall zeigt der Test, die Kamera des Samsung S21 FE ist auf einem sehr guten Niveau. Ich nutze die Szenenoptimierung der Software und finde die Bilder oft gut genug, dass ich sie nicht nachbearbeiten brauche. Allerdings bin ich fernab davon, ein Profifotograf mit Profiansprüchen zu sein, sondern die Fotos und Videos für mein Blog sind nur ein Tool von vielen für mich.

Besserer Prozessor – verbesserte Batterielaufzeit?

Outdooractive-App auf dem Samsung Galaxy S21 FE
Outdooractive-App auf dem Samsung Galaxy S21 FE © gipfelwelt.net

Der verbaute Snapdragon-Prozessor macht das Samsung S21 FE zu einem Hochleistungshandy, das ist überhaupt kein Vergleich mit dem Vorgängermodell, wo ich ja leider zur Version mit Samsungs Exynos-Prozessor gegriffen hatte. Alles lädt viel schneller, die Bedienung ist viel geschmeidiger.

Ich nutze, um den Akku zu schonen, die niedrigere Bildschirmrate von 60 Hertz, optional lassen sich 120 Hertz einstellen. Dabei bemerke ich kaum einen Unterschied in der Anwendung. Außerdem habe ich unter Akku > Weitere Akkueinstellungen > Adaptiver Akku aktiviert, woduch sich die Akkulaufzeit anhand der Anpassung an das Nutzerverhalten verbessern soll.

Der schnelle Prozessor macht sich auch bei Verwendung der Outdooractive-App benutzbar, die ich ja schon seit geraumer Zeit für die Tourenplanung und -navigation nutze. Während beim S20 FE das Kartenmaterial immer etwas Zeit brauchte zum Laden und Zoomen, geht es mit dem Samsung S21 FE alles blitzschnell.

Nun also die Gretchenfrage: Wie viel Akku verbraucht das Samsung S21 FE bei der Outdoor-Nutzung? Das war ja der Hauptgrund für die Neuanschaffung, weil der Akku des S20 FE schon nach 6 Stunden schlapp macht.

Die Outdoor-Nutzung weicht stark von der Alltagsnutzung ab, weswegen mir die in Testportalen ermittelten Akkuwerte auch nicht weiterhelfen. Online- und Multimedianutzung findet kaum statt, aber das GPS-Modul ist fast dauerhaft aktiviert für die Nutzung digitalen Kartenmaterials, und die Smartwatch ist über Bluetooth mit dem Smartphone gekoppelt. Außerdem mache ich unterwegs Fotos und Videos.

Der Test des Samsung S21 FE mit gekoppelter Mobvoi Ticwatch Pro 3 und aktiver Outdooractive-App bringt ein extrem beeindruckendes Ergebnis: In dieser Extremauslastung verbraucht das Handy pro Stunde nur 5 bis 6 Prozent Batterie! Das heißt, es hält bei der Outdoor-Nutzung 16 bis 20 Stunden durch und ist damit fast auf einem Level mit der Mobvoi Ticwatch Pro 3, die ebenfalls einen Qualcomm Snapdragon-Prozessor hat und damit bis zu 20 Stunden im Sportmodus durchhält.

Natürlich ist das als Maximalwert zu verstehen. Wenn ich die Kamera sehr viel einsetze und zwischendurch viel online gehe, liegt es natürlich darunter. Dennoch hat sich meine Hoffnung erfüllt: Der Snapdragon-Prozessor beweist auch hier, dass er im Sportmodus sehr batterieschonend ist. In Kombination mit meiner riesigen Amazon Basics Powerbank bin ich mit dem Samsung S21 FE Smartphone und der Mobvoi Ticwatch Pro 3 tagelang unabhängig von der Zivilisation, bis ich wieder eine Steckdose benötige.

Selbstverständlich wandert das Samsung S21 FE auf meine Packliste, und jetzt habe ich nur einen Wunsch: Dass ein Handy dort mal länger als ein Jahr verweilt, und nicht beispielsweise die Akkuausdauer mit der Zeit stark nachlässt.

2 Gedanken zu „Samsung S21 FE im Test“

  1. Interessanter und einmal erfrischend anderer Test als alle Anderen!
    Wegen Displaybruch musste ich leider auch das Smartphone wechseln und habe jetzt statt des Galaxy S20 FE 5G den Nachfolger S21 FE gekauft.
    Ist sehr ähnlich, etwas kleiner, was ich ganz angenehm finde, Kartenslot wurde leider wegrationalisiert. Auch die Geschwindigkeit hat gegenüber des SD 865 noch mal spürbar zugenommen, aber leider bin ich – anders als in diesem Testbericht – mit der Akkulaufzeit nicht zufrieden, und sie scheint zumindest gegenüber der 5G Variante des Vorgängers tatsächlich kürzer zu sein.
    Ich habe es noch nicht lange, mal schauen, ob die “adaptive Akku” Funktion noch etwas rausholen kann, aber Wunder erwarte ich da nicht mehr.

    1. Hallo,
      danke für das nette Feedback!
      Die wesentlichen Stellschrauben für die Akkulaufzeit des S21 FE sind 60 Hz Bildschirmrate und die Aktivierung des adaptiven Akkus. Dem adaptiven Akku solltest du ein paar Monate Zeit geben, um den Verbrauch zu optimieren, das hat sich bei mir doch noch um Einiges verbessert. Auch ggf. daran denken, das Handy öfters mal neu zu starten, dabei werden die App-Einstellungen optimiert.
      Den direkten Vergleich zum S20 FE 5G habe ich allerdings nicht, da ich ja vorher das “normale” S20 FE mit dem nicht sehr effizienten Exynos-Prozessor hatte.
      Gruß
      Raffaele

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