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Mobvoi Ticwatch Pro 3 im Test

Mobvoi Ticwatch Pro 3 im Test
Mobvoi Ticwatch Pro 3 im Test © gipfelwelt.net

Die Mobvoi Ticwatch Pro 3 Smartwatch hat sich im Vergleich zur ersten Ticwatch bei ähnlichem Preis enorm verbessert: Schön, schnell, leicht und ausdauernd.

Da meine Casio Pro Trek Smartwatch nach einem Jahr Intensivnutzung leider schon so langsam das Ende ihrer Lebenszeit erreicht, musste ich mich nach einer neuen Smartwatch umsehen.

Ich nutze die Smartwatch hauptsächlich zur Navigation mit Outdooractive beim Bergwandern und Trekking. Das Spannendste ist für mich somit eine lange Akkulaufzeit im Sportmodus, also mit aktiviertem GPS-Modul, und wie das Zusammenspiel mit meiner Outdoor-App klappt. Dafür ist zunächst einmal ein offenes Betriebssystem erforderlich, wo ich Outdooractive auch installieren kann, sodass es auf eine Wear OS-Smartwatch hinausläuft.

Meine allererste Smartwatch war die erste Version der Mobvoi Ticwatch Pro, weil sie vergleichsweise günstig ist und mir das Design auch sehr gut gefällt. Allerdings war es ein Schock für mich, dass der Akku im Sportmodus nur ein paar Stunden durchhielt. Da wurde aggressiv geworben mit “bis zu 30 Tagen” Akkulaufzeit, und die radikale Verkürzung der Laufzeit durch das aktivierte GPS irgendwo im Kleingedruckten versteckt. Abgesehen davon fand ich sie schon ein gutes Produkt, leicht und robust, aber etwas langsam. So oder so war sie mich durch diese kurze Betriebszeit im Sportmodus aber völlig wertlos.

Der Anfängerfehler sollte mir natürlich nicht nochmal passieren, und nach diesmal sehr aufwändiger Recherche konnte ich überraschend zum Ergebnis kommen, dass Mobvoi eine zweite Chance verdient. Denn bei der Mobvoi Ticwatch Pro 3 wurde das Produkt und insbesondere die Laufzeit im Sportmodus durch einen Qualcomm-Prozessors enorm verbessert, während der Preis mit knapp 300 Euro quasi gleich geblieben ist!

Umfangreiche technische Ausstattung für den autarken Einsatz

Sensoren der Mobvoi Ticwatch Pro 3
Sensoren der Mobvoi Ticwatch Pro 3 © gipfelwelt.net

Das Einrichten der Mobvoi Ticwatch Pro 3 geht nur mit Smartphone über die Wear OS-App, die übrigens auch für das iPhone verfügbar ist, also brauchst du nicht zwingend ein Android-Telefon. Dabei kannst du ein vorhandenes Google-Konto auf die Uhr kopieren und damit WLAN-Zugriff und das mobile Bezahlen auf der Uhr verfügbar machen.

Ich habe die Ticwatch Pro 3 GPS gekauft. Es gibt noch eine etwas teurere Version mit LTE, die sich komplett autark für Anrufe, Textnachrichten und mobilen Internetzugriff verwenden lässt. Das steht derzeit allerdings nur Vodafone-Kunden zur Verfügung mit dem Zusatztarif “OneNumber“. Aber auch die Version ohne LTE lässt sich weitgehend autark ohne aktive Smartphone-Kopplung verwenden.

Dafür sind die notwendigen Sensoren und Konnektoren verbaut für alle gängigen Satellitensysteme (GPS, Beidou, Glonass, Galileo, QZSS), Herzfrequenzmesser, Höhenmesser, Beschleunigungssensor, Bluetooth, WLAN und NFC zum mobilen Bezahlen.

Lautsprecher und Mikrofon gibt es auch, sodass bei gekoppeltem Smartphone auch Anrufe über die Uhr getätigt werden können. Dann lassen sich auch Nachrichten empfangen über alle für Wear OS zur Verfügung stehenden Apps wie beispielsweise WhatsApp.

Leichtes Edelstahlgehäuse, billige Armbänder

Stromsparendes Display der Mobvoi Ticwatch Pro 3
Stromsparendes Display der Mobvoi Ticwatch Pro 3 © gipfelwelt.net

Die Mobvoi Ticwatch Pro 3 wiegt 60 Gramm, was für ein vollwertiges Navigatinosgerät wohl im absoluten Ultraleicht-Trekking-Bereich ist. Sie hat ein wasserdichtes Gehäuse aus Edelstahl, das einen sehr langlebigen Eindruck macht. Für die Armbänder wurde hingegen ein billig wirkender Silikongummi verwendet. Sie können aber ausgestauscht werden.

Beim Display finde ich schade, dass es recht stark spiegelt. Das erschwert den Einsatz bei strahlendem Sonnenschein etwas, geht aber besser als bei der Suunto 7. Wenn das Display in den stromsparenden Modus schaltet, dann ist alles hingegen sehr gut zu erkennen.

Das Gewicht des Gehäuses dürfte gern noch geringer sein, da die Uhr schon merklich auf dem Gelenk aufliegt. Allerdings ist es etwas leichter als die etwas leichtere bisher von mir verwendete Casio Pro Trek, und es ist vor allem deutlich dünner und weniger klobig. Gleichzeitig hat das 1,4 Zoll-Display sogar noch einen etwas größeren Durchmesser. Sowieso finde ich das Gehäuse schön und elegant, und eine deutliche Steigerung zur Casio.

Bedienung mit zwei Knöpfen und Touchscreen

Im Vergleich zur ersten Ticwatch Pro hat sich die Geschwindigkeit bei der Bedienung merklich verbessert. Apps und Menüs öffnen viel schneller und der Touchscreen sprich merklich besser an. Da ist die Mobvoi Ticwatch Pro 3 für mich gleichauf mit der deutlich teureren Suunto 7, die ich kürzlich getestet habe.

Leider gibt es nur zwei Druckknöpfe für den Schnellzugriff. Mit dem oberen Knopf schaltest du sie ein und dort liegt das Einstellungsmenü, auf den unteren Knopf habe ich natürlich Outdooractive gelegt. Ein, zwei Knöpfe mehr, zum Beispiel für die Taschenlampen-App, wären schön. Denn das Aufrufen von Apps über den Touchscreen ist recht fummelig.

Was auf dem Zifferblatt angezeigt werden soll, ist wie immer wählbar, da habe ich den Akkustand und das Datum ausgewählt. Dies gilt dann sowohl für das normale Ziffernblatt, als auch für die Anzeige im automatischen Stromspar-Modus.

Das Display schaltet sich immer von selbst aus bei Nichtgebrauch. Du aktivierst es mit zweimaligem Antippen, oder indem du einen Finger kurz darauf legst. Du kannst auch einstellen, dass es sich bei Neigen des Handgelenks einschaltet, was aber beim Sport sehr häufig passiert und daher unnötig Akku verbraucht.

Der Akku der Mobvoi Ticwatch Pro 3 läuft und läuft und läuft

Outdooractive-Kartenansicht mit der Mobvoi Ticwatch Pro 3
Outdooractive-Kartenansicht mit der Mobvoi Ticwatch Pro 3 © gipfelwelt.net

Kommen wir zum für mich wichtigsten Punkt, der Akkulaufzeit. Der Mobvoi Ticwatch Pro 3 Test mit Outdooractive zeigte, dass sie wie vom Hersteller angegeben bis zu 20 Stunden durchhalten kann, wenn der Sportmodus und damit das GPS-Modul aktiviert ist. Natürlich verkürzt sich diese Zeit, wenn die Uhr zwichendurch noch für andere Anwendungen verwendet wird. In der App “TicGesundheit” habe ich alles deaktiviert, um Akku zu sparen, und weil ich das ganze Gedöns wie Schrittzähler auch nicht benötige.

20 Stunden ist zwar nicht besser, aber zumindest gleichauf mit der Casio, und so muss ich sie beim Trekking nur alle paar Tage mit der Powerbank aufladen. Der Hersteller verspricht, dass die Uhr sogar bis zu 45 Tage durchhalten könne, allerdings nur, wenn man in den Essential Mode wechselt und sie nur als reine Zeitanzeige verwendet. Für das Aufladen ist leider das magnetische Ladekabel erforderlich und es dauert etwa zwei Stunden.

Magnetisches Ladekabel der Mobvoi Ticwatch Pro 3
Magnetisches Ladekabel der Mobvoi Ticwatch Pro 3 © gipfelwelt.net

Ich bin also recht zufrieden mit der Mobvoi Ticwatch Pro 3 GPS Smartwatch, und somit wandert sie auf meine Ultraleicht-Trekking-Packliste.

2 Gedanken zu „Mobvoi Ticwatch Pro 3 im Test“

  1. Hallo Raffaele, wie kommst Du auf 20 Stunden Sportmodus mit GPS?
    Ich schaffe maximal 8 Stunden. Outdooractive im Flugmodus.
    Was mach ich falsch?

    1. Hallo Dieter,
      20h ist natürlich der Maximalwert, den ich aber doch oft erreichen kann.
      Ich nutze die Mobvoi Ticwatch Pro 3 ja ausschließlich für die GPS-Navigation mit Outooractive. Dementsprechend habe ich die systemeigenen Apps und die nicht benötigten Sensoren deaktiviert. Also in der App “TicGesundheit” Schieberegler aus bei Schritte, Herzfrequenz, Standort, Bewegungszustand, Belastungsniveau und Blutsauerstoff, und in der Outdooractive-App habe ich Puls ebenfalls deaktiviert.
      In den Flugmodus brauche ich die Uhr für die lange Akkulaufzeit eigentlich gar nicht zu setzen.
      Klappt es so bei dir?
      Gruß
      Raffaele

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