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Kamin (Gebirge)

Kamin auf einem Klettersteig
Kamin auf einem Klettersteig © Pixabay/Michael Rehm

Als Kamin wird beim Bergsteigen ein enger Felsspalt bezeichnet, der mehr oder weniger senkrecht frei oder im Klettersteig passiert wird. Die Definition.

Enge Felsschluchten sind immer eine wahre Freude bei Bergtouren. Hier kann ordentlich gekraxelt werden, und der Abenteuergeist wird geweckt. Somit sind sie oftmals ein Highlight der Wanderung. Das Landschaftsbild ist hier zwar nicht so eindrücklich, da die Felswände das Panorama versperren. Aber hier ist es auch an sehr heißen Tagen schattig und kühl, und sich an der Wand entlang über und zwischen dem Fels fortzubewegen, macht einfach Spaß.

Wenn dann noch unten in der Schlucht ein reißender Bach rauscht und seine Gischt sprüht, dann kann es ein sehr erhabener Moment sein, hier die ganze Kraft der Natur zu spüren. Schließlich war es immer Wasser, das die Felsschluchten erzeugt hat.

Hierbei gibt es ganz unterschiedliche Schwierigkeitsgrade zu bewältigen. Während sich manche Schluchten auf einem Band mehr oder weniger leichtfüßig passieren lassen, ist ein anderes Mal die Selbstsicherung und Kletterei erforderlich.

Kamine beim Bergsteigen

Beim Bergwandern ohne technische Hilfsmittel treffen wir eher auf die Klamm, die meist unversichert durchquert werden kann. Oft sind ein paar Sicherungen in der Felswand angebracht, die das Passieren erleichtern, aber ein Klettersteigset ist nicht erforderlich. Wenn die Schlucht hingegen eher ein Spalt zwischen zwei Felswänden ist und wir uns mehr oder weniger horizontal fortbewegen müssen, dann spricht man im Bergsport von einem Kamin. Dies gelingt dann meist nicht mehr ohne Sicherung, wir brauchen Klettergurt und Kletterseile und müssen uns mit Karabinern in der Felswand fixieren.

Die Gesamtlänge einer Klamm beträgt nicht selten mehrere Kilometer entlang eines ganzen Bachtals. Auf einer solchen Passage können sich auch einige Kamine befinden. Sie treten also sowohl im Hochgebirge, als auch in felsigen Niederungen auf. Dabei haben sie immer auch Höhlencharakter und weisen nur wenig oder stellenweise gar kein Tageslicht auf. Als Definition dafür in Abgrenzung zu reinen Felsrissen gilt, dass der menschliche Körper bei einem Felskamin im Zwischenraum der Felswände genug Platz zur Fortbewegung findet.

Im Prinzip kommt die Namensgebung von Hauskaminen, die gerade noch genug Platz für den Schornsteinfeger lassen, aber oftmals Hilfsmittel erforderlich machen, um hinauf und hinab zu steigen.

An einer solchen Passage kommen wir also nicht mehr ohne Sicherung hinauf und bewegen uns schon auf dem technischen Niveau des Bergsteigens und nicht mehr des Bergwanderns. Freikletterer, etwa in der Sächsischen Schweiz, sprechen daher auch von Kaminklettern. Sie legen sich selbst Sicherungen und seilen sich daran ab.

Sehr geübte Kletterer können sich je nach örtlichen Gegebenheiten auch ohne Sicherungen hinauf stemmen, wenn der Felsspalt schmal genug ist. Das geht aber natürlich mit einem entsprechend großen Risiko einher.

Kamine im Klettersteig

Auf den sehr beliebten Klettersteigen kommen sehr oft Kamine vor und sind nicht selten ein Highlight der Route. Beim Klettersteig werden die Laufrouten mit Haken und Ösen vorgegeben, und wir können uns selbst mit dem Klettersteigset daran sichern. Auf längeren Kletterrouten durch die vorgegebenen Steige bieten solche Felsschluchten oftmals den Ausstieg und damit das Finale der Route, wo noch einmal ordentlich Höhenmeter gemacht werden.

Ob wir uns beim Klettersteig noch im Bereich des Bergwanderns oder schon auf dem technischen Niveau des Bergsteigens befinden, da gehen die Meinungen etwas auseinander. Da die Routen ja vorgegeben sind, steht das etwas im Widerspruch zur freigeistigen Philosophie der Kletterer. Meiner Meinung nach haben wir hier aber den Bereich des Bergwanderns schon verlassen, da wir hier nicht mehr ohne technische Hilfsmittel weiterkommen. Zwar sind einige Klettersteige und die darauf liegenden Kamine ohne Selbstsicherung begehbar. Wenn der ganze Fels aber voll mit fest angebrachten Hilfsmitteln wie Haken, Ösen und Metalltritten ist, hat das ja eigentlich nichts mehr mit dem freien Gehen beim Wandern zu tun.

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