Zum Inhalt springen

Lykischer Weg Teil 2: Gelemiş nach Üçağız

Lykischer Weg Teil 2: Çoban-Strand
Lykischer Weg Teil 2: Çoban-Strand © gipfelwelt.net

Lykischer Weg Teil 2: Dieser Teill von Gelemiş nach Üçağız war geprägt von unfassbar schönen Küstenabschnitten mit paradiesischen Buchten und antiken Ruinen.

Tag 6: Gelemiş – Kalkan (20 km, 6 h)

Lykischer Weg Teil 2: Ruinen von Patara
Lykischer Weg Teil 2: Ruinen von Patara © gipfelwelt.net

Lykischer Weg Teil 2: Nach meinem Pausentag in Gelemiş stand der 6. Wandertag auf dem Lykischen Weg an. Ich umrundete die Patara-Halbinsel Yalıburun, um wieder nach Kalkan zu gelangen.

Lykischer Weg Teil 2: Strand von Patara
Lykischer Weg Teil 2: Strand von Patara © gipfelwelt.net

Zunächst folgte ich der Straße in Richtung Ruinen und Strand von Patara, wo ich beim Kassenhäuschen satte 9,50 Euro abdrücken durfte. Die Ruinen sind in ziemlich schlechtem Zustand und der Strand ist sicherlich sehr schön, aber das fand ich schon extrem unverhältnismäßig.

Hinterm Strand ging es aufwärts und über Wege durch die Macchie mit fantastischem Blick über den Strand und die Ruinen von Patara weiter um den kleinen Eren Tepe (523 m) herum.

Lykischer Weg Teil 2: Delikkemer
Lykischer Weg Teil 2: Delikkemer © gipfelwelt.net

Schließlich gelangte ich wieder zu der großen antiken Brücke Delikkemer, die für das Aquädukt gebaut wurde, auf dem ich den Hinweg absolviert hatte. Hier treffen sich der Hinweg und der Rückweg, sodass ich die Schleife über Patara beendet hatte.

Neuerscheinung: Mein Outdoor Wanderführer Lykischer Weg Neuerscheinung
Lykischer Weg
Hol dir jetzt meinen Wanderführer für den Lykischen Weg und entdecke die türkische...Mehr anzeigen
Hol dir jetzt meinen Wanderführer für den Lykischen Weg und entdecke die türkische Mittelmeerküste auf 435 Kilometern von Fethiyhe nach Antalya. Weniger anzeigen

Nun musste ich ziemlich steil, gefühlt senkrecht, eine Klippe hinab steigen. Das Stück ist nur kurz, hat es aber in sich. Danach ging es dann aber gemütlich weiter der Küste entlang und an dem traumhaften Firnaz-Strand vorbei, bis ich die Stadt Kalkan erreichte.

Lykischer Weg Teil 2: Firnaz-Strand vor Kalkan
Lykischer Weg Teil 2: Firnaz-Strand vor Kalkan © gipfelwelt.net

Kalkan hat mir sehr gut gefallen: Die kleine Altstadt über dem Hafen ist sehr schön und verströmt ein tolles maritimes Flair. Abendes wummerten dann die Bässe in den unzähligen Hafenbars, pünklich um ein Uhr morgens war aber überall Feierabend und die schwarze Nacht brachte ihre Stille über die Stadt.

Lykischer Weg Teil 2: Hafen von Kalkan
Lykischer Weg Teil 2: Hafen von Kalkan © gipfelwelt.net

Tag 7: Kalkan – Sarıbelen (14 km, 4:30 h)

Lykischer Weg Teil 2, der 7. Wandertag war nicht besonders spannend, aber auch recht kurz. Erst mal musste ich neben der Küstenstraße entlang, weil der ursprüngliche Verlauf des Lykischen Weges von neu gebauten Prachtvillen vereinnahmt wurde. Als ich endlich die Küstenstraße verlassen konnte, warteten anfangs leider weitere Baustellen auf mich, die ich im steilen Anstieg überquerte. Dann ging es weiter steil, aber wenigstens auf einsamen Pfaden, bis auf über 800 Meter hinauf in das Örtchen Bezirgan. Es liegt idyllisch in einer langgezogenen Hochebene, und in der Ferne sind die schneebedeckten Gipfel des Taurus-Gebirges zu sehen.

Lykischer Weg Teil 2: Blick zurück über die Bezirgan-Hochebene
Lykischer Weg Teil 2: Blick zurück über die Bezirgan-Hochebene © gipfelwelt.net

Im letzten Stück bis Sarıbelen war der weg in Teilen durch einen Brand zerstört und ansonsten zu einer Müllkippe verkommen. Daher musste ich leider auf der Straße bis in den Ort gehen. Dort wurde ich dann sehr herzlich in der Pension empfangen und konnte nach der kurzen Tour den Nachmittag entspannt verbringen.

Tag 8: Sarıbelen – Çukurbağ (34 km, 8:30 h)

Nach dem gestrigen erholsamen Nachmittag hatte ich mir für heute wieder mal eine sehr lange Strecke auf dem Lykischen Weg vorgenommen. Hauptsächlich wegen der Unterkunftssituation, denn unterwegs gibt es nur eine Übernachtungsmöglichkeit ind Gökçeören, wo man nervige Verhandlungen mit dem Pensionsbetreiber führen muss. Da hatte ich keine Lust drauf und war sowieso auch voller Energie für eine lange Etappe, die überdies noch sehr abwechslungsreich ist.

Lykischer Weg Teil 2: Felsen oberhalb von Sarıbelen © gipfelwelt.net
Lykischer Weg Teil 2: Felsen oberhalb von Sarıbelen © gipfelwelt.net

Hinter Sarıbelen ging es weiter bergauf, und ich gelangte in ein unfassbar schönes Hochtal mit mehreren Terrassen, die von irrwitzigen Felsbrocken an den Hängen gesäumt waren. Hier flanierte es sich ganz wunderbar durch die Hochgebirgslandschaft und ich bewegte mich im folgenden Abschnitt an der 1.000-Höhenmeter-Grenze, die kurz vor Çukurbağ am Ende der Etappe auch mal kurz überschritt.

Über ein paar Fahrwege ging es in das nächste Hochtal hinein, das nun wieder sehr lang gezogen war und einen weiten Blick über eine Terrasse und die Küste öffnete.

Lykischer Weg Teil 2: Wiesenterrasse mit Küstenblick hinter Sarıbelen
Lykischer Weg Teil 2: Wiesenterrasse mit Küstenblick hinter Sarıbelen © gipfelwelt.net

Weiter ging es über einsame Pfade und Fels bis nach Gökçeören. Danach folgte ein Anstieg durch Unterholz auf schmalem Pfad, aber nicht allzu steil. Dennoch war ich froh, als ich schließlich den Sattel unterhalb eines namenlosen Gipfels erreichte.

Lykischer Weg Teil 2: Schneebedeckte Taurus-Gipfel
Lykischer Weg Teil 2: Schneebedeckte Taurus-Gipfel © gipfelwelt.net

So wie es hinauf gegangen war, ging es nun durch Unterholz hinab, wobei sich zwischendurch wieder der schneebedeckte Taurus bewundern ließ. Über ein paar Wiesen ging es noch ein Stückcken weiter hinab auf Höhe der Ruinen von Phellos. Von denen ist aber so gut wie gar nichts mehr übrig. Hier thronte einst eine kleine Siedlung auf einem Grat über Çukurbağ.

Es folgte noch der kurze und steile Abstieg in den Ort, wo ich eine traumhafte Unterkunft in einem Tiny House fand und mich von den Strapazen dieser langen Etappe erholen konnte.

Tag 9: Çukurbağ – Üzüm İskelesi (20 km, 6:30 h)

Lykischer Weg Teil 2: Blick auf Kaş mit der vorgelagerten Halbinsel
Lykischer Weg Teil 2: Blick auf Kaş mit der vorgelagerten Halbinsel © gipfelwelt.net

Lykischer Weg Teil 2, Wandertag 9: Der gestrige lange Tag hätte eine kurze Etappe verdient gehabt, aber wegen der spärlichen Unterkunftsmöglichkeiten musste ich auch heute ranklotzen. Wenigstens ging es die meiste Zeit ohne Höhenmeter die wunderschöne, einsame Lykische Küste entlang. Erst mal ging es aber steil über Fels hinab in den Hafenort Kaş. Der vereint das komplette touristische Spektrum mit vielen einheimischen, aber auch internationalen Gästen und einigen Luxushotels. Mir hat er nicht so gut gefallen wie Kalkan, sodass ich zügig weiter ging, der Straße parallel zur Küste aus dem Ort hinaus.

Dort wartete mit dem Büyükçakıl-Strand gleich das erste Highlight und gab einen Ausblick auf den weiteren Verlauf des Lykischen Wegs, der in seinem Verlauf bis Demre nun erst mal sehr lange Zeit direkt am Mittelmeer entlang führt. Erst mal musste ich aber noch durch eine Siedlung und ein paar Baugrundstücke hinter mir lassen, bevor ich in der schönen Natur wieder auf einsamen Pfaden weiter gehen konnte.

Lykischer Weg Teil 2: Limanağzı-Bucht
Lykischer Weg Teil 2: Limanağzı-Bucht © gipfelwelt.net

An einer Felswand hieß es dann wieder mal kraxeln und es ging steil nach unten, an einer Stelle mit Seil versichert. Sodann erreichte ich den nächsten paradiesischen Ort, die Limanağzı-Bucht mit einem exklusiven Hotel. Für mich hieß es hier nach links ab über Pfade ein bisschen hinauf und wieder hinab, um die Halbinsel der Limanağzı-Bucht zu passieren.

Die nächste Traumbucht ließ nicht lange auf sich warten. Nach Überwinden einer weiteren Felspassage und dem Klettern über Felsbrocken gelangte ich zum Çoban-Strand, der glücklicherweise noch völlig einsam in seiner Schönheit erstrahlt (wobei man sich fragen muss, wann auch hier ein Hotel hingepflanzt wird).

Lykischer Weg Teil 2: Ufakdere-Bucht © gipfelwelt.net
Lykischer Weg Teil 2: Ufakdere-Bucht © gipfelwelt.net

Nach Querung der nächsten Halbinsel über Pfade durchs Hinterland gelangte ich an die Ufakdere-Bucht, die den anderen Schönheit in nichts nachsteht. Ich hatte allerdings etwas Mühe, den richtigen Weg zu finden. Der Besitzer des hiesigen Campingplatzes hat sein Areal großflächig mit Stacheldraht umzäunt, und ich schnallte nicht, dass ich am Strand über sein Grundstück und an der Innenseite des Zauns weiterehen musste. Also fluchte ich beim Gehen durchs kratzige Gestrüpp auf irgendwelchen Trampelpfaden auf der Außenseite des Zauns. Doch es war nur ein kurzes Stück, dann ging es auf einem breiten Fahrweg den Berg hinan bis zu einer Anhöhe.

Hier führte der Lykische Weg wieder als schöner Pfad weiter, ein bisschen runter, bis ich wieder an der Küste war. Sie zeigte sich heute mit reichlich Wind von ihrer wilden Seite, und die Wellen brachen sich laut am Fels. Dieses letzte schöne Stück kraxelte ich nun teils auf Erdweg, teils über die Klippen bis zur nächsten Bucht Üzüm İskelesi. Hier befindet sich ein großer Parkplatz, der heute aber völlig leer war.

Lykischer Weg Teil 2: Üzüm İskelesi-Bucht
Lykischer Weg Teil 2: Üzüm İskelesi-Bucht © gipfelwelt.net

Schon fast vergessen: Die teilweise etwas aufdringlichen Verkäufer am Rande des Lykischen Weges. Hier war wieder einer mit einem Getränkestand bei einer ehemals frei zugänglichen Quelle, die er offenbar gekauft hat, worauf riesiges Schild hinwies. Kein Bedarf auf die Dienstleistung, daher stieg ich noch kurz hinan zu einer kleinen Siedlung. Hier wiederholt sich, was mir schon die ganze Strecke über allerorten begegnete: Bauboom, eine nagelneue Straße. In dem Zuge haben auch zwei Unterkünfte aufgemacht und ich nächtigte in einem Hotel mit schönem Garten, Blick über die ganze Bucht und einem fantastischen Abendessen.

Tag 10: Üzüm İskelesi – Üçağız (21 km, 6 h)

Auch heute hatte ich mir wieder viel vorgenommen, war allerdings schon in Vorfreude auf den folgenden wanderfreien Tag. Ich brauchte wieder eine Pause für meine Schreibarbeiten, und auch um meinem Körper etwas Zeit zur Regeneration zu geben.

Erst mal ging es noch ein Stück auf dem felsigen Küstenweg von gestern weiter. Auch heute präsentierte sich die See unruhig und beeindruckte mit ihrem tosenden Wind und schäumender Gischt.

Dann zweigte der Lykische Weg von der Küste ab, und ich stapfte über Pfade und Fahrwege an einer kleinen Farm und ein paar unscheinbaren antiken Ruinen vorbei den Berg hinauf in Richtung Boğazcık. Es ging aber nicht in den Ort hinein, sondern unmittelbar davor rechts weiter hinauf.

Bald hatte ich die Fahrwege hinter mich gelassen und wanderte wieder auf schönen Pfaden durch Macchia und Unterholz im hügeligen Hinterland der Lykischen Küste leicht hinab zu den Ruinen von Aperlai. Die präsentierten sich auch wieder mal in sehr schlechtem Zustand, und spannender fand ich nach einem kurzem Abstieg die Bucht unterhalb, wo sich neben ein paar Privatgrundstücken auch eine Pension befindet. Sie ist das eine Ende der Landenge an der lang gestreckten Halbinsel Sıcakyarım Adası.

Lykischer Weg Teil 2: Bucht bei Aperlai
Lykischer Weg Teil 2: Bucht bei Aperlai © gipfelwelt.net

Nun brachte ich die Landenge über Wiesen zügig hinter mich und fand auf der anderen Seite eine noch viel schönere Bucht mit kristallklarem Wasser vor. Hier war nach Passieren zweier Restaurants alsbald das Tagesziel Üçağız mit der davor gelagerten Insel Kekova auszumachen.

Lykischer Weg Teil 2: Bucht von Üçağiz mit Insel Kekova
Lykischer Weg Teil 2: Bucht von Üçağiz mit Insel Kekova © gipfelwelt.net

Vor Erreichen meines Ziels durfte ich aber nochmals ordentlich über Felsbrocken kraxeln und konnte dabei ausgiebig das Panorama über eine weitere unfassbar schöne Bucht entlang des Lykischen Wegs genießen.

Den Ort selbst fand ich ziemlich öde. Er ist winzig und ziemlich touristisch, keine sehr interessante Kombination. Dann gabs auch noch reichlich Probleme mit meiner Unterkunft, Pech gehabt. Ich brauchte den Ruhetag wirklich dringend, und somit machte ich das Beste draus. Grund zum Feiern gab es auch: Ich hatte hier knapp die Hälfte der Strecke auf dem Lykischen Weg zurück gelegt!

Lykischer Weg Teil 2: Hafen von Üçağiz
Lykischer Weg Teil 2: Hafen von Üçağiz © gipfelwelt.net

GPS-Route Lykischer Weg

Alle Tourenberichte Lykischer Weg

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu.