Zum Inhalt springen

Der DB Navigator im Langzeittest

Smartphone mit der App DB Navigator im Test
Smartphone mit der App DB Navigator im Test © Deutsche Bahn AG/Max Lautenschläger

Die App DB Navigator gibt es seit über zehn Jahren. Im Langzeit-Test fand ich sie anfangs eher nutzlos, doch inzwischen ist sie unverzichbarer Tourenbegleiter.

Ich habe hier ja schon ein paar nützliche Apps für Outdoor-Touren vorgestellt wie YR Wetter und natürlich Outdooractive, und da mache ich heute weiter mit dem DB Navigator. Ich würde sagen, dass ich den DB Navigator mehr oder weniger seit es ihn gibt auf meinem Smartphone installiert habe. Doch die meiste Zeit über fand ich die App kaum nutzbar, außer für Verbindungsabfragen.

Die ersten Handytickets gab es zwar schon vor Einführung der App DB Navigator, doch es war recht kompliziert, funktionierte nur auf wenigen Verbindungen und nur für Normalpreise. Insbesondere im Nahverkehr ließ sich das Handyticket lange gar nicht nutzen und das für Bahncard-Kunden kostenfrei enthaltene Anschlussticket für den ÖPNV (“Cityticket”) entfiel ersatzlos, wenn man sich das Bahnticket nicht ausdruckte.

Jetzt gibt es den DB Navigator gut 10 Jahre, und vor allem in den letzten Jahren hat sich sehr viel getan. Auf meinen Mikroabenteuern im Berliner Umland, aber auch europaweit bei meinen Touren, ist die App somit zu einem wichtigen und nützlichen Begleiter für die Tourenplanung unterwegs geworden. Zumindest immer dann, wenn ich öffentliche Verkehrsmittel nutze.

Schnelle Recherche und Buchung von Handytickets über die “Reiseauskunft”

Das Wichtigste ist, dass das mit den Handytickets innerhalb Deutschlands nun endlich klappt und gleichwertig mit Papiertickets ist. Lange war es beispielsweise nicht möglich, Sparpreise und Spezialtickets wie Fahrradtickets und Ländertickets zu kaufen. Auch Sitzplatzreservierungen haben lange nicht geklappt. Das ist nun alles nach und nach integriert worden. Die Benutzeroberfläche ist außerdem von grob fahrlässig hin zu recht komfortabel verbessert worden, wie ich in meinem Langzeit-DB Navigator-Test sagen kann.

Während man ja mittlerweile über viele Apps wie Google Maps Verbindungen abfragen kann, so ist das beim DB Navigator besonders detailliert möglich. Es lassen sich auch Verbindungen mit Zwischenhalten gut recherchieren, Verkehrsmittel auswählen, man kriegt die Verbindungen in Echtzeit angezeigt und sieht die Zugauslastung. Auch von welchem Gleis die Züge fahren, siehst du gleich auf einen Blick. Für Schnellzüge gibt es außerdem die Infos zur Wagenreihung.

DB Navigator Beispiel für ein Handyticket
DB Navigator Beispiel für ein Handyticket © gipfelwelt.net

Sofern man Internetempfang hat, lässt sich über die “Reiseauskunft im Menü nun ruck-zuck die gewünschte Zugverbindung im Nah- oder Fernverkehr finden und ein passendes Ticket dazu buchen. Über den “Sparpreis-Finder” lässt sich bei flexiblen Reisedaten ausfindig machen, wann man am günstigsten reist.

Bezahlt wird mit der Pay-Funktion des Mobiltelefons. Natürlich kannst du deine Tickets auch über die Webseite der Bahn kaufen, dein Account synchronisiert sich mit dem DB Navigator.

Ein gebuchtes Ticket ist auch offline in der App aufrufbar, um es bei der Kontrolle vorzuzeigen. Tickets und Reisepläne sind nach dem Ticketkauf dann auch direkt auf der Startseite der App zu finden.

Besonders mag ich die Funktion “Komfort-Checkin”, die bislang vor allem für ICEs zur Verfügung steht. Dann braucht es noch nicht einmal mehr die Fahrschein-Kontrolle, sondern du setzt dich einfach auf deinen Platz, checkst über die App ein und kannst deine Fahrt in Ruhe genießen.

Endlich: Verbundtickets mit dem DB Navigator

Nach und nach wurden immer mehr regionale Verkehrsverbünde eingebunden, sodass sich endlich auch fast überall in Deutschland Verbundtickets kaufen lassen. Bei Suchen von Verbindungen in der “Reiseauskunft” werden diese mit angezeigt. Über den Menüpunkt “Verbundtickets” kann man aber auch ohne Angabe einer Verbindung die entsprechenden Fahrscheine von Kurzstrecke über Fahrradticket bis zu Zonentickets elektronisch kaufen und in Bahn, Bus und Tram mit der App vorzeigen.

Mit dem DB Navigator lassen sich auch Verbundtickets für den öffentlichen Nahverkehr kaufen
Mit dem DB Navigator lassen sich auch Verbundtickets für den öffentlichen Nahverkehr kaufen © gipfelwelt.net

Leider nehmen immer noch nicht alle Verkehrsverbünde teil, sodass du vor Abfahrt prüfen solltest, ob das in deiner Region klappt. Hier in Berlin und Brandenburg habe ich mit der DB Navigator-App auf jeden Fall überall freie Fahrt, und Ticketautomaten oder gar Ticketschalter sowie das Studieren von regionalen Tarifregelwerken gehören für mich endlich der Vergangenheit an.

Zeitkarten der Deutschen Bahn sowie die BahnCard lassen sich ebenfalls als Handyticket mit dem DB Navigator anzeigen, sodass du keine Plastikkarte mehr brauchst. Schade ist, dass das mit den Abos der regionalen Verkehrsverbünde noch nicht geht, aber hier in Berlin funktioniert das bislang noch nicht mal mit der BVG-App. Hoffentlich tut sich da bald auch noch was.

Wann kommen die europäischen Handytickets?

Während innerhalb Deutschlands der DB Navigator also mittlerweile im Fernverkehr und fast überall im Nahverkehr den Erwerb elektronischer Tickets ermöglicht und eine exzellente Verbindungsafrage in Echtzeit bietet, wäre es natürlich toll, wenn das bald auch grenzüberschreitend möglich wäre. Mit der Verbindungsabfrage für sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel klappt das auch jetzt schon in vielen europäische Ländern ganz gut, aber Tickets sind nur für Streckenabschnitte in Deutschland erhältlich.

Der DB Navigator ist kostenlos im Google Play Store für Android-Handys verfügbar. Es gibt natürlich auch eine Version im App Store, die ich aber nicht ausprobiert habe.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu.