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Wandern macht glücklich – aber warum?

Wandern macht glücklich
Wandern macht glücklich © Pixabay/stokpic

Für Leute wie dich, die so ein Blog lesen, und mich, die so ein Blog schreiben, gilt sicher unbestritten: Wandern macht glücklich. Das hat ein paar Gründe.

Es ist ja eher so ein innerer Antrieb, der einen immer wieder raus in die Berge führt. So genau kann ich es auf Anhieb selbst gar nicht benennen, woher dieser Antrieb bei mir kommt. Besonders vernünftig ist es ja erst mal nicht, sich gewissen Gefahren auszusetzen, möglicherweise in schlechtes Wetter zu geraten, seine physischen Grenzen auszutesten und dabei stark von äußeren Bedingungen abhängig zu sein. Es gibt oft Herausforderungen, Ungeplantes, auch mal Frust beim x-ten Aufstieg oder wenn man den Weg nicht findet.

Die Natur und sich selbst erfahren

Und dann sind da diese Momente, warum ich weiß, wofür ich das tue. Da merke ich dann immer wieder, auch wenn ich den Grund dafür gar nicht so genau kenne: Wandern macht glücklich. Wenn mich auf einem einsamen Berggipfel mit Weitblick das Glückgefühl durchströmt. Wenn ich in der extremen Stille und Dunkelheit einer Bergnacht eine innere Ruhe bekomme wie nirgendwo sonst, denn es gibt keine Ablenkung und es gibt nichts zu tun außer man selbst zu sein. Wenn nach der körperlichen Anstrengung bei der verdienten Rast die Wahrnehmung so geschärft ist, dass Wasser oder ein Stück Schokolade plötzlich zu etwas ganz Besonderem werden. Da ließen sich jetzt noch zahlreiche andere Dinge aufzählen.

Beim Wandern wird viel geschwiegen, oder überhaupt recht wenig kommuniziert. Es gibt erst mal nur dich und die Natur. Du musst sehr auf dich und die Natur achten, damit du dich nicht überforderst oder in Gefahr bringst. Du richtest dich nach der Natur und dem Wetter und bist Gast, kannst und musst dadurch eben nicht ständig etwas selbst entscheiden. Außer wie du gut und genussreich das Tageziel erreichst. Dabei gibt es keinen Wettlauf, nichts zu gewinnen, sondern du machst das einfach nur für dich.

Wandern macht glücklich durch Gelassenheit und Stressreduktion

Wandern macht glücklich durch körperliche Effekte. Wie jede Sportart setzt auch das Wandern Endorphine frei und sorgt so schon mal für ein gutes Gefühl. Das Wandern macht aber noch mehr mit dir. Mittlerweile wurde der positive Effekt des Bergwanderns auf den Körper auch schon wissenschaftlich belegt. Vor ein paar Jahren beispielsweise brachte der Österreichische Alpenverein eine Studie heraus, die das untersucht hat. Hier konnte die signifikante Stressreduktion durch einen reduzierten Cortisolspiegel nachgewiesen werden. Stimmung und Gelassenheit waren bei den Probanden dadurch nach einer dreistündigen Wanderung verbessert. Eine Vergleichsgruppe auf dem Laufband hatte einen geringeren Effekt, während bei der Kontrollgruppe mit sitzender Tätigkeit Energielosigkeit und Angst zunahmen.

Wandern macht glücklich durch Abstand vom Alltag

Wandern macht glücklich durch psychische Effekte. Denn neben den körperlichen Effekten macht das Wandern auch etwas mit deinem Geist und deiner Psyche. Der Philosoph Albert Kitzler hat sich umfangreich damit beschäftigt und sagt, Wandern macht glücklich, weil du einen inneren Abstand vom Alltag gewinnst. Und das, so Kitzler, ist der Anfang aller Philosophie. SSo kannst du dich deinen eigenen Gedanken hingeben, dein Leben reflektieren und auch neue Ideen entwickeln.

Gute Vorbereitung

Natürlich sollten die Rahmenbedingungen stimmen, damit das Wandern seine positiven Effekte entfalten kann. Deswegen braucht es schon eine gewisse Vorbereitung und die richtige Selbsteinschätzung. Wandern macht glücklich, wenn du deine Grenzen kennst und dir spannende, aber nicht zu krasse Herausforderungen suchst. Ein paar Stunden oder gleich ein paar Tage Trekking, da sind die Geschmäcker natürlich verschieden.

Mit der Erfahrung wächst auch der Spaßfaktor. Denn du kennst nicht nur dich selbst besser, sondern weißt auch, was für Ausrüstung du brauchst, um trocken und blasenfrei ans Ziel zu kommen. Außerdem brauchst du etwas Erfahrung, wie du gut navigierst und nicht vom Weg abkommst. Dennoch wird es immer wieder mal zu schwierigen Situationen kommen, und durch die Erfahrung lernst du auch, besser damit umzugehen und Fehler zu vermeiden.

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