Zum Inhalt springen

Das Tarp abspannen als Schutzdach und Schattenspender

Das Tarp abspannen kannst du so ziemlich überall
Das Tarp abspannen kannst du so ziemlich überall © gipfelwelt.net

Egal wann, wie, wo: Sicher ist, ein Tarp abspannen gelingt mit etwas Übung so ziemlich überhall. Frei stehend oder in Verbindung mit Bäumen oder Bebauung.

Ein Tarp hat viele Vorteile

Die essenziellste Methode, dir im Freien einen Schutzraum zu schaffen, ist die Verwendung eines sogenannten Tarp. Der Begriff steht für nichts anderes, als dass es sich um eine feste Zeltbahn handelt. Diese ist mit Ösen und Schlaufen versehen, sodass du sie mit ein paar Leinen und Heringen sowie etwas Übung so ziemlich überall das Tarp abspannen kannst: Sowohl frei stehend, als auch in Kombination mit Bäumen, Sträuchern oder Bebauung.

Manch ein Ultraleicht-Trekking-Fan schwört auf das Tarp als Übernachtungsmöglichkeit. Denn auch das leichteste Leichtzelt wiegt immer noch ein paar Hundert Gramm mehr als eine bloße Plane. Mir persönlich ist die Übernachtung mit Tarp – bislang noch? – etwas zu frugal, denn du hast keine umschließende Hülle und bist daher nur eingeschränkt vor Wind, Wetter und neugierigen Blicken geschützt. Aber ich in den letzten Jahren sehr lieb gewonnen, an unterschiedlichen Orten das Tarp abspannen zu können, da ich mit minimalstem Gewicht, wo immer ich gerade bin und rasten möchte, einen Schutzraum installieren kann. Deswegen kommt es bei Tagesausflügen öfter mal in die Tasche oder in den Rucksack.

Der Haupteinsatzort zum Tarp abspannen ist für mich der Strand bzw. das Ufer, egal ob am Meer oder an einem schönen See. Denn wenn ich ein paar Stunden da bleiben möchte, brauche ich Schatten, der nicht nur mich kühl hält, sondern auch den Untergrund und meine Habseligkeiten, Speis und Trank … Und so ein klein bisschen Privatsphäre, wenn noch andere Leute da sind, ist auch ganz nett.

Noch gehört das Tarp zu den Ausnahmeerscheinungen am Strand, und ich werde regelmäßig darauf angesprochen. Doch offensichtlich kommen immer mehr Leute auf den Trichter, dass das eine äußerst angenehme Sache ist. Denn du kannst im Gegensatz zu Zelten ein Tarp abspannen, ohne dass sich darunter die Hitze staut. Und durch die unzähligen Möglichkeiten, mit denen sich ein Tarp abspannen lässt, kannst du eine riesige Menge an Schatten damit produzieren, an die auch kein Zelt ran kommt.

Abspannleine des Tarp
Abspannleine des Tarp © gipfelwelt.net

Diese Ausstattung brauchst du:

Die Plane ist wie bei einem Zelt auch natürlich das Wichtigste, da sie dir den erforderlichen Wetterschutz bietet. Sie sollte also robust und leicht sein, und einen hervorragenden Wasserschutz bieten. Außerdem sind hochwertig verarbeitete Ösen entscheidend, mit denen du gut und sicher das Tarp abspannen kanst.

Bei der Plane habe ich mich für das leichteste Modell entschieden, das ich seinerzeit finden konnte. Das war das Terra Nova Competition Tarp 2 mit 370 Gramm Gewicht inkl. Packsack und einer Größe von 2,5 x 3 m. Dies hat allerdings keinen ausgewiesenen UV-Schutz, sodass du dich auch unter diesem Tarp ordentlich mit Sonnenschutz einsprühen solltest.

Mittlerweile habe ich auch schon viele Planen gesehen, mit denen sich ein Tarp abspannen lässt, die auch UV-Schutz haben. Da würde ich dieses Mal sicher zu einem entsprechenden Modell greifen.

Damit du möglichst sinnvoll dein Tarp abspannen und damit zum Leben erwecken kannst, solltest du auf ein paar Dinge achten. Es ist entscheidend, dass ausreichend Schutzfläche erhältst. Dafür benötigst du fast immer Stangen. Extra Zeltstangen mitzuschleppen, ist aber unnötig. Ich verwende dafür meine aktuellen Ultraleicht-Trekkingstöcke. Die habe ich beim Bergwandern sowieso immer dabei.

Außerdem brauchst du noch mindestens vier Leinen mit Abspannring für alle vier Seiten, und eine entsprechende Anzahl Heringe. Mehr Leinen bedeuten mehr Stabilität, sodass es auch nicht schadet, sechs oder acht Stück mitzunehmen. Viele Tarps haben deswegen auch in der Mitte jeder Seite eine Öse. So lässt sich ein besonders sicheres Tarp abspannen.

Für Schnüre und Heringe habe ich beides im Ultraleicht-Trekking-Bereich aus Titan von MSR gefunden. Du solltest Sand- oder Schneeheringe kaufen, weil du die wirklich in jedem Untergrund fest verankert kriegst. In festerer Erde steckst du sie wie normale Heringe fest. Bei weichen Untergründen wie Sand, Kies oder Schnee buddelst du sie waagerecht (!) ein.

Tarp abspannen: Aufbau und Varianten

Die autarkste Weise, wie du eine Plane abspannen kannst, ist wie ein Zelt. Also in der Mitte einmal gefaltet über zwei Stangen gespannt. So steht das Tarp sehr stabil, bietet egal bei welchem Sonnenstand Schatten im Inneren und du kannst dich gut geschützt hinein legen. Besonders für das Nachtlager ist dies die empfehlenswerteste Aufbauweise.

Dieser Aufbau hat dann allerdings auch die Nachteile eines Zelts, dass es nicht sehr viel Schutzraum bietet und nicht sehr viel Schatten spendet. Gerade am Strand ist es also sinnvoller, die Plane eher schwebend und horizontal abzuspannen. Wenn du vier Stangen zur Verfügung hast, dann kannst du es als richtiges Sonnensegel horizontal abspannen. Da du in der Regel nicht so viele Stangen dabei haben wirst, kannst du dann teilweise auf Bebauung oder Bewuchs zurückgreifen. Dies hat auch den Vorteil, dass du die Leine ohne Hering abspannen kannst, indem du sie einfach mit dem festen Gegenstand verknotest.

Sehr praktisch, weil nicht so anfällig für Windböen, finde ich die Variante, die Plane an der Vorderseite auf den Stangen abzuspannen und an der gegenüberliegenden Seite auf dem Boden.

Ansonsten sind erdenklich viele Varianten möglich, mit einer oder drei Seiten hochgespannt …

Bei Wind solltest du darauf achten, dass dieser sich nicht wie in einem Segel verfängt, sondern über die Plane hinwegwehen kann. Also brauchst du entsprechende Schrägen zur Windseite hin. So hast du Windschutz und das Tarp wird dir nicht weggeblasen.

Festgebundene Abspannleine des Tarp
Festgebundene Abspannleine des Tarp © gipfelwelt.net

ZuerstDu brauchst ein Minimum an Technik, das heißt du solltest imstande sein, Schlaufen zu knoten. Damit fixierst du die Abspannringe an der gewünschten Stelle, sodass du sie straff ziehen kannst, und verbindest sie mit dem Hering. Wenn du das Tarp abbaust, brauchst du dann einfach nur die Schlaufe aufzuziehen. Das ist ja wirklich überhaupt nicht schwer. Etwas Übung brauchst du vielleicht, damit du die Schlaufen ganz straff geknotet kriegst.

Die Aufbaureihenfolge ist diese: Zuerst ziehst du die Leinen durch die Ösen an der Plane und verknotest die Abspannringe. Dann verknotest du am anderen Ende der Leinen die Heringe oder die Gegenstände, an denen du das Tarp festmachen möchtest. Dann buddelst du die Heringe horizontal ein. Dann packst du an den gewünschten Stellen die Stangen unter das Tarp. Zuletzt zurrst du die Abspannleinen fest.

Sandhering mit festgebundener Abspannleine
Sandhering mit festgebundener Abspannleine © gipfelwelt.net

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu.