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Königssee-Umrundung

 Blick auf Obersee, Königssee und Watzmann bei der Königssee-Umrundung
Blick auf Obersee, Königssee und Watzmann bei der Königssee-Umrundung © gipfelwelt.net

Der Königssee am Fuß des Watzmanns liegt im einzigen Alpen-Nationalpark Deutschlands. Tief in den Fels eingegraben, lässt er sich nur in luftiger Höhe entlang der deutsch-österreichischen Grenze umrunden.

Es gibt wohl wenige so mythische Orte in Deutschland wie den Königssee in den bayrischen Alpen. Kitsch und Massentourismus, aber auch Tradition und eine der schönsten Landschaften Deutschlands vereinen sich dort. Es reizte mich, mir im September 2012 einmal selbst ein Bild vom klischeebelasteten südöstlichsten Zipfel Deutschlands mit den tiefen Felsschluchten, in denen der Königssee ruht, zu verschaffen.

Ich war auf eine Hüttentourenbeschreibung im Hüttentrekking Bd.1: Ostalpen gestoßen. Die dort beschriebene Tour war mir etwas zu einfach, so dass ich sie etwas abwandelte für die hier vorgestellte Königssee-Umrundung. Ich verwendete als Kartenmaterial die Kompass Karte Berchtesgadener Land.

Eine Königssee-Umrundung ist freilich nur in luftiger Höhe möglich, da der See von steilen Felswänden umringt wird. Dementsprechend spielt sich die Königssee-Umrundung in ziemlichen Höhenlagen ab. Sie kann auch komplett über den Watzmann vollzogen werden, wenn man drei Extratage Zeit hat, sich Kletterpassagen im unteren Bereich zutraut und die enormen zu überwindenden Höhenmeter nicht scheut. Das wären die ersten drei Etappen der Watzmanntour bis zum Kärlingerhaus. Ich ging es hier etwas ruhiger an und plante meine Tour unterhalb des Watzmanns entlang.

Tag 1 Schönau – Königssee – Kärlingerhaus (4 h)

Ich tourte also nicht über den Watzmann, sondern nahm erst mal alle Klischees mit, indem ich mit dem Boot – und einer japanischen Reisegruppe – nach St. Bartholomä übersetzte. Bei der kurzen Überfahrt gehörte es selbstverstädnlich dazu, dem weltberühmten Königsseer Echo zu lauschen, das der Bootsführer auf einer Trompete in Nähe der Felswände demonstrierte.

Sodann ging es auf Waldwegen hinauf auf die Höhe oberhalb der Steilwände, aber auf guten Waldpfaden war das leicht zu bewältigen. Nach dem unproblematischen Aufstieg von St. Bartholomä lernte ich im Kärlingerhaus eine neue Spezies Wanderer kennen: Die Sleepover-Touristen. Diese waren zahlreich aufgestiegen, um in feucht-fröhlich-lärmiger Runde den Tag ausklingen zu lassen und am nächsten Tag wieder abzusteigen.

Tag 2 Kärlinger Haus – Wasseralm (4 h) und Besteigung des Gr. Teufelshorns

Am Tag 2 meiner Königssee-Umrundung wartete nur eine sehr kurze Strecke auf mich. Ich wählte nämlich die kürzere der beiden möglichen Routen zur Wasseralm und war somit bereits am späten Vormittag da.

Ich nutzte den Tag noch für eine Gipfelbesteigung. Denn von der Wasseralm gibt es die schöne Gelegenheit, auf das Große Teufelshorn (2363 m) zu steigen (anstrengender, ausgesetzter Weg, ca. 3h rauf, 2h runter) und den Rundumblick über deutsche und österreichische Alpen zu genießen. Den schweren Trekkingrucksack konnte ich in der Hütte lassen und so leichtfüßig hinauf klettern.

Die Nacht im engen Bettenlager war nicht so prickelnd, Ölsardinen in der Dose haben bald mehr Platz als wir in der Wasseralm.

Tag 3 Wasseralm – Schneibstein – Schneibsteinhaus (6 h)

Der Weg führte mich heute mit mittlerer Schwierigkeit über den bei Tagestouristen (Jennerbahn!) sehr beliebten Schneibstein (2276 m), es war oben auf dem breiten Gipfel sehr voll. Am Ziel wählte ich das privat bewirtschaftete Schneibsteinhaus, das direkt neben dem Carl von Stahl-Haus liegt.

Tag 4 Schneibsteinhaus- Hohes Brettl – Alpeltal (6 h)

 Unterwegs am Hohen Brettl
Unterwegs am Hohen Brettl. © gipfelwelt.net

Noch nicht ganz ausgelastet, entschied ich am nächsten Tag statt des direkten Abstiegs, noch das Hohe Brett (2341 m) auf meiner Königssee-Umrundung mitzunehmen. An einigen Stahlseilen entlang und über viel Geröll boten sich bei etwas reduzierten Menschenmassen fantastische Ausblicke, zB auf den Hohen Gröll, wenngleich nun nicht mehr auf den Königssee. Es folgten die anstrengenden gut 1.200 Höhenmeter Abstieg über die Mitterkaseralm.

  • Hier für Ambitionierte ein guter Bericht von der Watzmann-Überschreitung

Hinweis: Da die Tour zu weit zurückliegt, kann ich keine GPS-Route zur Verfügung stellen.

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