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DryVent von The North Face

DryVent Logo
DryVent Logo © gipfelwelt.net

Das DryVent-Gewebe (zuvor HyVent) ist das hauseigene wasserdichte, winddichte Funktionsmaterial für Jacken und Hosen der Marke The North Face. Die Definition.

Um ihre Kleidung bergsporttauglich zu machen, setzen viele Hersteller auf hauseigene Lösungen. Es ist für die großen Marken ganz offensichtlich günstiger und besser steuerbar, eigene technische Entwicklungen voranzutreiben, die Expertise dafür im Haus zu haben, und nicht von Zulieferern wie Gore-Tex oder Dermizax abhängig zu sein. Dazu gehört auch The North Face Dryvent.

Wasserdicht und atmungsaktiv

Eine der am häufigsten erforderlichen Funktionalitäten für die sogenannte Funktionskleidung ist der Schutz vor eindringendem Wasser. Doch damit Regenbekleidung für den Einsatz am Berg oder generell beim Sport infrage kommt, muss sie wasserdicht sein und gleichzeitig Schweiß vom Körper weg transportieren. Von außen darf das Wasser also nicht eindringen, von innen muss es aber nach außen gelangen können. Das wird als Atmungsaktivität bezeichnet.

Für diesen technisch sehr herausfordernden Einsatzzweck werden hauchdünne Beschichtungen oder Membranen, also Zwischenschichten, unter der Außenschicht von Regenbekleidung wie Outdoor-Jacken und Outdoor-Hosen angebracht.

DryVent ist recht günstig

Nicht alle Outdoor-Marken wollen also Membranen von Drittanbietern kaufen, um ihre wasserdichte Regenbekleidung herzustellen. Sie entwickeln eigene Membranen und geben ihnen auch eigene Produktnamen. Beispiele für Membranen aus Eigenproduktion sind Ceplex von Vaude und Powertex von Salewa.

Ein weiterer großer Player für wasserdichte und atmungsaktive Kleidung mit einer hauseigenen Technologie ist The North Face, eine Outdoor-Marke, die wie keine andere auch eine sehr junge und urbane Zielgruppe mit ihrer Kleidung erreichen kann. Sie gehört zum weltgrößten Bekleidungskonzern VF Corporation und profitiert hier von den Einflüssen anderer stylischer Marken des Konzerns wie Eastpak, Supreme oder Vans. Doch ungeachtet der jungen Zielgruppe soll die Outdoor-Bekleidung von The North Face den Ansprüchen an Funktionskleidung beim Bergsport genügen.

Von Hyvent zu Dryvent

The North Face DryVent
The North Face DryVent © gipfelwelt.net

Die von The North Face eingesetzte eigene Technologie hießt früher HyVent und trägt jetzt seit einigen Jahren den Markennamen DryVent. Sie ist extrem günstig, sodass die Outdoor-Jacken von The North Face generell im Vergleich zur Konkurrenz sehr niedrige Preise aufruft. Das liegt vor allem am einfachen Herstellungsprozess, denn sie wird als Beschichtung außen auf die Kleidung aufgetragen und nicht als Zwischenschicht, was die Konstruktion der Kleidung deutlich aufwendiger macht.

Vor einigen Jahren bekam das Funktionsmaterial also einen neuen Namen und wurde verbessert. Die genauen Werte gibt The North Face leider nicht an und sie wurden mir auch auf Nachfrage leider nicht verraten.

Das ist zwar grundsätzlich nichts Neues, dass Hersteller da gern ein bisschen mauern, aber jedes Mal wieder ärgerlich. Gerade wenn es sich um eine globale Marke wie The North Face handelt, könnte ja etwas Transparenz nicht schaden und die sollte sich der Hersteller auch leisten können. Ich kann also nur meine subjektiven Erfahrungswerte schildern, die ich mit der Bekleidung beim The North Face DryVent Test gesammelt habe.

Neben einem eher günstigen Preis kann das DryVent-Gewebe vor allem durch seinen guten Tragekomfort und extrem hohen Wasserschutz überzeugen, der auch eine relativ gute Atmungsaktivität aufweist. Denn auch wenn eine Beschichtung hinsichtlich Langlebigkeit nachteilbehaftet ist, bringt eine Regenjacke mit wasserdichter Beschichtung nicht den nervigen Raschelfaktor mit.

Außerdem ist das Material winddicht und schützt so vor Auskühlen. Hinter Top-Funktionsmaterialien liegt es allerdings zurück, liegt aber dafür ja auch preislich darunter.

Guter Tragekomfort

Das Material der wasserdichten Jacken und Hosen kommt zumindest in der reinen Kunststoffvariante haptisch wie optisch ziemlich plastikhaft daher. Es raschelt aber angenehm wenig und ist recht weich und anschmiegsam – ein Vorteil der Beschichtung gegenüber Membranen. Es gibt auch Varianten, bei denen Baumwolle beigemischt wird. Diese sind zwar recht schwer, sehen aber dann wertiger aus und rascheln eigentlich gar nicht mehr.

Wie schon vor der Namensänderung gibt es eine 2-, eine 2,5- und eine besonders robuste 3-Lagen-Variante. Besonders interessant bei den 2,5 Lagen finde ich ein neuartiges Konzept: Die Innenseite der Jacke besteht nicht aus Kunststoffnoppen, sondern aus einem speziellen Textildruck, der dafür sorgt, dass das Kleidungsstück nicht an der Haut haften bleibt.

Hohe Wetterfestigkeit von DryVent

Über die wasserdichte Beschaffenheit hingegen brauchen wir nicht groß zu reden, die war vorher schon prima und im The North Face DryVent Test hält das Material auch langem Starkregen problemlos stand. Außerdem sind die The North Face DryVent-Kleidungsstücke auch absolut winddicht und man ist somit vor Auskühlen durch Windböen – gerade wenn man geschwitzt hat ein leidiges Thema, das Erkältungen begünstigen kann – optimal geschützt.

Verbesserte Atmungsaktivität

Kommen wir zum spannendsten Punkt, der Atmungsaktivität. Hat sich diese mit dem Renaming bei dem Funktionsmaterial verändert? Mein Eindruck ist ja. Ich setze für meinen The North Face DryVent Test eine DryVent-Jacke zum Laufen ein und damit bei sehr hoher Bewegungsintensität. Daher kann ich sagen, dass sich die Wasserdampfdurchlässigkeit auf jeden Fall merklich verbessert hat. Während man bei HyVent schon nach einer kurzen Strecke schnell im eigenen Saft stand, dringt bei DryVent der Schweiß jetzt viel besser aus der Jacke. Lediglich an Stellen, wo die Jacke auf der Haut aufliegt, bildet sich bei mir ab und zu ein kleiner Schweißfilm.

Bei hohen Außentemperaturen funktioniert das Ganze etwas schlechter. Denn die Mikroporen, aus denen die Beschichtung besteht, brauchen eine Temperaturdifferenz zwischen Luft und Körper, um den Schweiß optimal von innen nach außen zu lassen. Das macht sich aber dementsprechend erst bemerkbar, wenn die Temperatur sich der Körpertemperatur annähert. Die Funktionstüchtigkeit der Mikroporen kann außerdem durch Schweißkristalle, Schmutz und Waschmittelrückstände beeinträchtigt werden. Deshalb ist regelmäßiges Reinigen wichtig und es sollte ein Flüssigwaschmittel verwendet werden, da dieses keine Rückstände hinterlässt.

Funktionalität vereint mit modischen Ansprüchen

Eine wasserdichte Beschichtung wie DryVent unterliegt Abrieb durch äußere Einflüsse und ist dadurch nicht ganz so langlebig wie eine fest zwischen schützenden Lagen verarbeitete Membran, was den Endverbraucher in Anbetracht der Preispolitik aber vermutlich nicht weiter kümmert. Denn selbst wenn du dir öfters mal eine neue DryVent-Jacke kaufst, hast du vermutlich immer noch viel weniger ausgegeben, als bei den konkurrierenden Outdoor-Herstellern.

Ein weiterer nicht unwesentlicher Vorteil von The North Face DryVent Regenbekleidung ist, dass sie aktuellen modischen Ansprüchen gerecht wird und du dich damit auch gut in der Stadtwelt blicken lassen kannst. Auf den ersten Blick sehen die meisten Kleidungsstücke nicht nach Outdoor-Bekleidung aus, sondern nach der aktuellen Urban Fashion-Mode.

Welche Kleidungsstücke des Sortiments von The North Face also mit der für den Bergsport notwendigen Funktionalität ausgestattet sind und wirklich wasserdicht sind, erkennst du also nicht so sehr an ihrem Aussehen. Zu erkennen ist enstprechend wetterfest ausgestattete Kleidung eigentlich nur an einem schlichten Schriftzug mit dem Markennamen DryVent.

An Top-Membranen wie Dermizax oder Sympatex kommt DryVent zwar nicht heran. Es liegt dafür preislich auch darunter und hat dank Beschichtungstechnologie einen hohen Tragekomfort.

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