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So sparst du Packgewicht und Packvolumen

Wenn du Packgewicht sparen möchtest, zählt jedes Gramm
Wenn du Packgewicht sparen möchtest, zählt jedes Gramm © Pixabay/Uwe Baumann

Beim Wandern und Bergsteigen steigt der Genuss mit jedem Gramm weniger Gewicht. So habe ich mein Packgewicht und Packvolumen drastisch reduziert.

Nun ist es amtlich: Ich habe meinen großen 42 Liter-Rucksack aussortiert und von meiner Packliste geschmissen. Nicht weil ich damit unzufrieden war. Sondern weil mich mittlerweile mein Packvolumen und Packgewicht so weit reduzieren konnte, dass ich schlicht keinen so großen Rucksack mehr brauche. Nein, auch nicht für eine Zelttour, wo die ganze Outdoorküche mitmuss. Was braucht man zum wandern? Nicht so wahnsinnig viel, wenn man sich auf etwas andere Bedingungen als im Alltag einlässt.

Dein Vorteil beim Sparen von Packgewicht: Der Wandergenuss steigt mit jedem Gramm weniger Packgewicht, versprochen! Denn Rücken, Gelenke, Schultern schmerzen wenig bis gar nicht mehr, und du wirst deutlich leichtfüßiger durchs Gebirge kraxeln, so dass der Wandergenuss im Vordergrund steht. Je mehr Höhenmeter eine Bergtour hat, umso wertvoller ist der Effekt durch reduziertes Packgewicht.

Packgewicht und Packvolumen sparst du durch Priorisierung

Hier habe ich dir einige Tipps und Tricks zusammengestellt, wie du Packgewicht und Packvolumen beim Bergwandern klein halten kannst. Sei ein bisschen experimentierfreudig und verlasse die Alltags-Komfortzone, wo wir für alles und jedes extra Produkte und Ersatzprodukte haben. Beim Bergwandern geht es im Wesentlichen um die Aufrechterhaltung der Grundhygiene und die Verpflegung mit ausreichend Nährstoffen, sowie den Schutz vor den Elementen. Alles andere ist unwichtig. Wenn du meine Tipps beherzigst, kannst du all das mit wenigen Gegenständen und sehr wenig Packgewicht erreichen.

Nimm einen leichten Rucksack

Schon bevor du überhaupt anfängst zu packen, kannst du Packgewicht sparen. Denn das Leergewicht von Rucksäcken klafft stark auseinander. Achte beim Kauf darauf, dass das Leergewicht maximal ein Kilo beträgt – da gibt es mittlerweile viele Angebote. Ich fahre ganz gut mit meinem kleinen VAUDE Minimalist 25 und meinem – jetzt – großen VAUDE Minimalist 35.

Am besten sollte der Rucksack auch gleich schon ein wasserdichtes Außenmaterial haben. So sparst du nochmal extra Packgewicht, weil du keine Regenhülle benötigst.

Nimm die kleinstmögliche Menge von allem mit

Das ist natürlich eine der Grundregeln. Egal ob Kleidung, Nahrung, Kosmetik: Teste aus, wie wenig du für ein paar Tage wirklich nur brauchst. Und stelle dir alles in Tagesportionen zusammen, um nichts unnötig mitzuschleppen und dein Packgewicht ohne Mehrwert aufzublähen.

Kaufe dir beispielsweise für Zahnpasta, Deo & Co. kleine Proben statt große Packungen, wenn du nur ein paar Übernachtungen auf deiner Bergwanderung geplant hast. Die Reisegrößen findest du in jedem Drogeriemarkt.

Viele meinen, man müsste beim Sport Unmengen an Trinkwasser dabei haben. Wasser ist aber etwas vom Schwersten zum Schleppen. Nutze besser Nachfüllmöglichkeiten unterwegs. im Hochgebirge gibt es vielerorts frisches Quellwasser, das auch noch toll schmeckt. Und bringe deinen Wasserhaushalt in Schwung, bevor du losgehst, bzw. trinke abends genug. Unterwegs reicht es in den allermeisten Fällen, maximal einen Liter dabei zu haben. Das ist eine der effizientesten Methoden, um Packgewicht zu sparen.

Nimm Dinge mit, die für Mehrfachzwecke zum Einsatz kommen

Auch bei diesem sehr entscheidenden Kniff zur Reduktion von Packgewicht und Packvolumen bist du anhand deiner indidivuellen Packliste und deiner Präferenzen gefragt. Überleg dir, wo du aus zwei nur eins machen kannst.

Sehr effektiv ist der Einsatz von Allzweckseife beim Bergwandern. Seit ich die entdeckt habe, konnte ich meinen Kulturbeutel ordentlich entrümpeln. Statt Duschgel, Shampoo, normaler Seife und Waschmittel brauche ich jetzt nur noch ein einziges Fläschchen. Auch Kleidung und schmutziges Camping-Geschirr kriegst du damit ganz wunderbar wieder sauber. Da natürlich eine entsprechend große Menge erforderlich ist, sparst du Packgewicht nur an den Verpackungen, weil eine Flasche für alles reicht. Aber auf das Packvolumen wirkt es sich sehr positiv aus. Achte auf eine biologisch vollständig abbaubare Seife, das ist beispielsweise durch das NATRUE-Label gewährleistet.

Auch bei der Outdoorküche gibt es viele Utensilien, die sich mehrfach einsetzen lassen, was viel Packgewicht spart. Allen voran der Spork, der Gabel und Löffel in sich vereint. Bei meinem Kochtopf ist der Deckel zugleich als Pfanne und Teller verwendbar.

Kaufe leichte Materialien und Ausführungen

Leider in vielen Fällen kein Billigtipp, aber ein sehr effektiver. (Fast) ohne auf Komfort verzichten zu müssen, sparst du Packgewicht, wenn du Ausrüstungsgegenstände und Kleidungsstücke gegen leichtere ersetzt. Das ist eigentlich ein dauernder Prozess und besonders, wenn mal was kaputt geht, achte beim Nachkaufen genau auf das Gewicht und vergleiche.

Bei der Trinkflasche habe ich nach langer Suche das Material HDPE als bestes Verhältnis aus Gewicht und Funktion entdeckt.

Bei der Kleidung bleibt schon mal alles daheim, was aus schwerer, langsam trocknender und schnell müffelnder Baumwolle besteht. Schnell trocknendes, leichtes und robustes Polyester und in der wärmenden Variante als Fleece sind das wichtigste Material bei Outdoorbekleidung, es gibt aber auch viele Alternativen (Merinowolle, Seide, Bambusviskose, um nur ein paar zu nennen). Teste aus, was dich überzeugt. Und vergleiche immer das Gewicht. Es gibt Isolationsjacken, die 700 Gramm wiegen, aber auch welche mit deutlich weniger Gewicht. Das muss nicht zulasten der Isolationsfähigkeit gehen. Neue, hochwertige (teure) Isolationsjacken wärmen hervorragend mit viel weniger Eigengewicht.

Bezüglich Regenjacke: Top-Modelle mit robusten drei Lagen gibt es mittlerweile für unter 200 Gramm.

Was das Handtuch angeht: Es gibt Reisehandtücher, die den Bruchteil eines normalen Handtuchs wiegen.

Gern übersehen werden die Wanderschuhe. Aber du brauchst für die meisten Touren keine schweren Bergstiefel. Auch schwere Volllederschuhe sind nicht optimal. Und wenn du Schuhe gegen leichtere ersetzt, hat das zwar keinen direkten Einfluss auf das Packgewicht, aber dein Körper dankt es dir. Überleg mal, wie oft du deine Füße auf einer Wanderung hebst und senkst.

Bei robusten Gegenständen wie Kochgeschirr und Zeltheringen ist Titan fantastisch: Nur halb so schwer wie Aluminium und dabei viel robuster. Kleiner Nachteil: Arschteuer.

Beim Hüttenschlafsack nimm ein Modell aus Kunstfaser. Beim wärmenden Schlafsack fährst du auch am besten mit einem leichten Kunstfaserschlafsack.

Verzichte auf ein vollwertiges Zelt, kauf dir ein sogenanntes Tarptent, das über die Trekkingstöcke gespannt wird.

Lass Wechselklamotten daheim

Eine der wichtigsten Stellschrauben, um massig Gewicht und Volumen zu sparen. Wenn du schon dein Geld in tolle, schnelltrocknende Funktionskleidung investiert hast, dann nutze das. Pack Allzweckseife und eine Wäscheleine ein. Auf vielen Berghütten gibt es auch extra Trockenräume. Abends reinigst du getragene bzw. reinigungsbedürftige Sachen fix mit Handwäsche und hängst sie zum Trocknen auf. Dann reichen zwei Ersatzshirts, -socken und -unterhosen. Das Meiste brauchst du nur genau einmal: Pullover, Hose, Fleecejacke, Hardshelljacke. Evtl. musst du deine Komfortzone ein bisschen austesten – im Alltag gelten natürlich andere Regeln. Aber Rücken, Gelenke etc. werden es dir danken.

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