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Testbericht: Ortlieb Elevation Rucksack

Ortlieb Elevation Rucksack im Test
Ortlieb Elevation Rucksack im Test © gipfelwelt.net

Die Suche nach einem leichten, wasserdichten Tourenrucksack brachte mich zum Ortlieb Elevation. Im Test offenbart er ein paar Schwächen.

Nachdem mein alter Deuter langsam ausgedient hat, schaute ich mich letztes Jahr nach einem Nachfolger um. Ich finde es recht lästig, eine Regenhülle über den Rucksack ziehen zu müssen inkl. Absetzen und Wiederaufsetzen, daher wollte ich gern was Wasserdichtes haben. Außerdem war mir wichtig, dass der Rucksack groß genug für Mehrtagestouren ist und im Leerzustand nicht zu viel Gewicht hat. Und ich suchte was mit Materialschlaufen, wo ich zB die Karabiner eines Klettersteigsets einhaken kann.

Bei meiner Suche musste ich gleich schonmal feststellen, dass es so ziemlich alles bis hin zu Socken wasserdicht zu kaufen gibt, aber kaum Rucksäcke! Dabei müsste das wegen der nicht notwendigen Atmungsaktivität doch eigentlich deutlich unkomplizierter herzustellen sein …

Wasserdichter Rucksack in zwei Größen

Bei Ortlieb wurde ich dann schließlich doch fündig. Der Hersteller hat sich wasserdichten Taschen etc. verschrieben und launchte im letzten Jahr auch einen Tourenrucksack, den Elevation, mit 32 und 42 Litern Fassungsvermögen.

Der Schutz vor Wasser (und Staub) wird von Ortlieb nicht wie bei Outdoorherstellern üblich mit einer Wassersäule angegeben, sondern mit dem IP-Code 54. Demnach hält er “Tropfwasser” und “allseitigem Spritzwasser” stand … nun, für eine normale Bergtour sollte das ausreichen, wenn der Rucksack nicht gerade in einen Fluss oder See fällt.

Ich entschied mich für das 42 Liter-Modell, das mit rund 1300 Gramm Leergewicht nicht top ist, aber doch ein paar Hundert Gramm unter den Standardrucksäcken liegt. Dafür wird auf Vieles, aber nicht auf zu viel verzichtet. So besteht er eigentlich nur aus einem großen Fach (mit einer extra Tasche am Rücken für Unterlagen etc) und einem Deckelfach sowie zwei charmanten Extrafächern in den Hüftgurten für die Sachen wie Taschenmesser etc, die man gern griffbereit hat, die in der Hosentasche aber nerven.

Geringe Polsterung beim Ortlieb Elevation

Am Rücken ist der Rucksack nur geringfügig gepolstert und damit in sich recht schlaff. Schlecht bepackt könnte das zu Problemen führen und die Polsterung ist gerade so ausreichend. Dafür ist er in leerem Zustand flach wie eine Flunder und lässt sich prima verstauen. Gewöhnungsbedürftig fand ich, dass der Deckel keinen Klickverschluss hat. Er wird lediglich mit einem Aluhaken festgezurrt. Nun ja, es spart Gewicht und ordentlich straff gezogen, hat das bislang auch Bombe gehalten.

Die weitere Ausstattung des Ortlieb Elevation ist eines Tourenrucksacks würdig, angefangen beim robusten Nylongewebe. Jeder Hüftgurt hat eine Materialschlaufe und am Rucksack gibts noch zahlreiche weitere Schlaufen für Trekkingstöcke, Pickel und anderes Equipment sowie eine abnehmbare Helmhalterung (die sicher auch für Isomatten prima geht) auf dem Deckel. Nettes Extra ist die Signalpfeife am Brustgurt. Der Rucksack ist Trinksystem-kompatibel.

Unschöner Abschluss des abmontierbaren Hüftgurts beim Ortlieb Elevation
Unschöner Abschluss des abmontierbaren Hüftgurts beim Ortlieb Elevation © gipfelwelt.net

Punktabzug gibts für die Hüftgurthalterung des Ortlieb Elevation. Diese ist abmontierbar und die Endstücke sind dadurch etwas wacklig und haben außerdem sehr harte Ränder, die nach einigen Malen Tragen schon (ganz leichte) Scheuerstellen an den Rückenpolstern verursacht haben.

Das Design des Rucksacks im military look und mit recht hartem, plastikhaftem Material mag sicher auch nicht jedermanns Sache sein.

Mittlerweile gibt es übrigens ein etwas schwereres Nachfolgemodell “Elavation Pro”, das sich neben der Farbgebung wohl in der höheren Staubdichte und einem robusteren Deckel vom “Elevation” unterscheidet.

Fazit

Nach einigen recht intensiven Einsätzen bin ich vom wasserdichten Ortlieb Elevation Rucksack überzeugt bis auf den Kritikpunkt mit der etwas wackligen Hüftgurthalterung. Die sparsame Polsterung – für mich ausreichend – und die nicht so schöne Optik sind mir das geringe Gewicht und die Tatsasche, dass ich keine Regenhülle brauche, absolut wert. Der Preis ist eher happig und sprengt die 200 Euro-Marke. Aber mehr als einmal im Jahrzehnt muss man ja eigentlich keinen Rucksack kaufen. Und langlebig, das ist der Ortlieb Elevation auf jeden Fall, soweit ich das jetzt schon abschätzen kann.

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